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Mehr InfosBachelorarbeit, 2009, 59 Seiten
Bachelorarbeit
1,7
Unter mobile Endgeräte versteht man elektronische Geräte, die sich kabellos und damit ortsunabhängig nutzen lassen. Erreicht wird die Mobilität durch eine kompakte Bauweise, die einen einfachen Transport ermöglicht. Diese Abschlussarbeit beschränkt sich jedoch auf mobile Endgeräte, die den Tatbestand der Omnipräsenz erfüllen, der allgegenwärtigen Möglichkeit der Nutzung von Informationstechnologien. Darunter fallen klassische Mobiltelefone, Personal Digital Assistants (PDA) und Smartphones. Notebooks, Sub-Notebooks[1] und Netbooks[2] ermöglichen zwar die mobile Nutzung des Internets über W-Lan oder UMTS-Modulen, werden jedoch nur gezielt mit sich geführt und sind damit nicht allgegenwärtig nutzbar. Mobiltelefone hingegen werden in der Regel immer mitgeführt und sind damit auch für eine spontane Nutzung des mobilen Internets geeignet. Die Omnipräsenz ist somit gewährleistet.
Ebenfalls denkbar wäre zum Beispiel eine multifunktionale Armbanduhr mit dem Funktionsumfang eines Smartphones. Diese Form eines omnipräsenten Endgeräts besteht bisher jedoch nur als Prototyp und wird in naher Zukunft keine Marktreife erlangen. Im Folgenden bezieht sich der Begriff „mobiles Endgerät“ daher immer auf Mobiltelefone, PDA´s und Smartphones. (Turowski; Pousttchi 2004, S.57 ff.)
Die Technologien der genutzten Mobiltelefone befinden sich in rasanter Weiterentwicklung und weisen schnelle Innovationszyklen auf. Während zur Jahrtausendwende noch Endgeräte mit kleinen monochromen Displays und geringem Funktionsumfang „State of the Art“ waren, sind so genannte Smartphones heute mit großen Farbdisplays, Office-Funktionen, Kameras sowie W-Lan- und GPS-Modulen ausgestattet. (Turowski; Pousttchi 2004, S.59)
Es wird zwischen drei Endgerätkategorien unterschieden: Mobiltelefone, Personal Digital Assistants (PDA) und Smartphones. Die Übergänge sind dabei zum Teil fließend. Dennoch lassen sich für jede Kategorie klare Leistungsmerkmale definieren:
Bei klassischen Mobiltelefonen liegt der Fokus in erster Linie auf den wesentlichen Telefonfunktionalitäten. Dazu gehört das Telefonieren und das Versenden und Empfangen von SMS und MMS. Zum Leistungsumfang gehören weiterhin Adressbuchverwaltung, rudimentäre Kalender- und Notizbuchfunktionen sowie Fotokamerafunktionen verschiedener Auflösungen. Zu den üblichen Schnittstellen gehören USB, Infrarot und Bluetooth. Mobiltelefone weisen in der Regel gegenüber PDA´s und Smartphones eine kompaktere Bauweise vor und sind lediglich mit Zifferntastaturen ausgestattet.
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungskriterium ist der Verzicht auf ein erweiterbares, offenes Betriebssystem (zum Beispiel Symbian S60 oder Windows Mobile). Dadurch ergeben sich Geschwindigkeitsvorteile sowie leicht verständliche und kurze Menüstrukturen. Die Möglichkeit, zusätzliche Anwendungen zu installieren, beschränkt sich jedoch auf Java-Applikationen (J2ME)[3]. Abbildung 2 zeigt ein Mobiltelefon des Herstellers Sony Ericsson. (Turowski; Pousttchi 2004, S.61 ff.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Mobiltelefon (Sony Ericsson, 2009)
Personal Digital Assistants dienen primär als elektronische Unterstützer für private und geschäftliche Aufgaben. Kernfunktionalität sind Organizer-Anwendungen. Dazu gehören komplexe Terminkalender-Funktionen, Aufgabenverwaltung, Adressbücher mit Sekundärangaben, E-Mail Klienten und Office-Anwendungen (z.B. Textverarbeitung und Tabellenkalkulationen). PDA´s sind häufig mit berührungsempfindlichen Bildschirmen (Touch-Screens) ausgestattet oder bieten die Eingabe über eine QWERTZ-Volltastatur. Weiterhin bieten PDA´s die Möglichkeit der Daten-Synchronisation mit Desktop-PC´s, um beispielsweise mobil erstellte Termine oder neue Kontakte abzugleichen. Die Geräte bieten dazu verschiedene Schnittstellen: Bluetooth, W-Lan, USB und Infrarot. Häufig verfügen PDA´s auch über ein GPS-Modul zur Positionsbestimmung.
Personal Digital Assistants haben nicht grundsätzlich eine Mobilfunkfunktion integriert. Im Rahmen der Omnipräsenz ist ein integriertes Mobilfunkmodul jedoch Voraussetzung, da beispielsweise W-Lan im Gegensatz zu GPRS und UMTS keinen flächendeckenden Zugriff auf das Internet ermöglicht.
PDA´s sind mit komplexen, erweiterbaren Betriebssystemen ausgestattet. Häufig eingesetzte Betriebssysteme dieser Geräteklasse sind Windows Mobile und Palm OS. Aufgrund großer Bildschirme und dem eventuellen Einsatz von Volltastaturen sind PDA´s weniger handlich als herkömmliche Mobiltelefone. Abbildung 3 zeigt ein Windows Mobile PDA. (Turowski; Pousttchi 2004, S.65 ff.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 Personal Digital Assistant (Microsoft, 2009)
Smartphones verbinden die Vorteile von Mobiltelefonen und Personal Digital Assistants und bilden damit eine eigenständige Geräteklasse. Smartphones werden zwar in erster Linie als Mobiltelefon verwendet, bieten aber ähnlich umfangreiche Organizer-Funktionen wie PDA´s. Die Geräte offerieren aufgrund von komplexen Betriebssystemen viele Personalisierungsmöglichkeiten und einen hohen Grad der Erweiterbarkeit. Das häufigste Betriebssystem für Smartphones ist Symbian S60, welches bei Geräten von den Herstellern Nokia, Samsung und Sony Ericsson zum Einsatz kommt. Symbian war bisher ausschließlich zur Steuerung per Tastatur ausgelegt.[4] Ein weiterer Player im Betriebssystem-Markt für Smartphones ist Microsoft mit Windows Mobile. Windows Mobile ist für Touch-Screen Geräte konzipiert und wird von den Geräteherstellern HTC, Samsung, Motorola und Sony Ericsson verwendet. Beide Betriebssysteme sind multitask-fähig. Seit 2008 wird auch von Google ein Betriebssystem auf Linux-Basis entwickelt (Android), welches bisher jedoch nur einen sehr geringen Marktanteil aufweisen kann. Smartphones bieten ein umfassendes Angebot an Schnittstellen. Neben USB, Bluetooth, Infrarot und W-Lan, sind häufig auch GPS-Empfänger in den Geräten integriert. Ein weiteres Leistungsmerkmal von Smartphones ist die Multimediafähigkeit. Video- und Audio-Player, in Verbindung mit großem Speicherplatz, machen die Geräte zum mobilen Entertainment-System. Häufig besitzen Smartphones leistungsstarke Kameraobjektive im Megapixel-Bereich sowie Videoaufnahmefunktionen. Abbildung 4 zeigt ein Smartphone des Herstellers Nokia. (Turowski; Pousttchi 2004, S.68 ff.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4 Smartphone (Nokia, 2009)
Aktuelle Personal Digital Assistants und Smartphones bieten grundsätzlich die Möglichkeit, eine Verbindung mit dem Internet herzustellen und Webseiten darstellen zu lassen. Auch viele Mobiltelefone haben bereits häufig mobile Webbrowser als Anwendung integriert. Jedoch fällt dessen Nutzung im Gegensatz zu PDA´s und Smartphones weniger komfortabel aus, was auf die kleineren Bildschirme und der langsameren Hardware der Mobiltelefone zurückzuführen ist. PDA´s und Smartphones bieten dank großer Displays mit hohen Auflösungen im Bereich der mobilen Webnutzung einen hohen Nutzwert (insbesondere bei berührungsempfindlichen Bildschirmen). Auch Standard-Webseiten, die nicht an die kleineren Bildschirme mobiler Geräte angepasst sind, lassen sich so fehlerfrei anzeigen. (Turowski; Pousttchi 2004, S.57 ff.)
Beim Zugriff auf das Internet über mobile Endgeräte lässt sich grundsätzlich zwischen zwei Zugangsarten unterscheiden:
- Der Zugang über Mobilfunknetze der Mobilfunkprovider
- Der Zugang über drahtlose lokale Netzwerke
Während drahtlose lokale Netzwerke nur vereinzelt an Orten mit vielen potentiellen Nutzern zur Verfügung stehen (in der Regel in Großstädten, Bahnhöfen und Flughäfen), bieten Mobilfunknetze in Deutschland eine großflächige Netzabdeckung. Diese ermöglicht, bis auf kleine Funklöcher in ländlichen Regionen, ortsunabhängiges Internet. (Turowski; Pousttchi 2004, S.10 ff.)
Bei Mobilfunknetzen wird zwischen zwei Grundtechnologien unterschieden: „Global System for Mobile Communications“ (GSM) und „Universal Mobile Telecommunications System“ (UMTS). Beide Technologien bieten verschiedene Erweiterungen, durch die sich die Übertragungsgeschwindigkeiten erhöhen lassen.
GSM war bei der Einführung 1992, nach den analogen A-, B- und C-Netzen, der erste digitale Standard im Mobilfunkbereich. GSM ermöglichte erstmals das Versenden und Empfangen von Kurznachrichten und ist bis heute die weltweit meistgenutzte Mobilfunktechnologie. GSM kommt in über 200 Ländern zum Einsatz. Mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 14,4 Kilobit pro Sekunde ist GSM ohne Erweiterungen für das heutige mobile Internet kaum nutzbar. Im Vergleich dazu: Ein normaler DSL-Anschluss bietet aktuell Geschwindigkeiten von ca. 16.000 Kilobit pro Sekunde. Das entspricht mehr als das 1.000-fache des GSM-Standards. (Reichwald 2002, S. 122)
GPRS (General Packet Radio Service) ist eine Erweiterung der GSM-Technologie und wurde 1997 in Deutschland eingeführt. GPRS ist ein paketorientierter Datendienst. Das bedeutet, dass die zu übertragenden Daten in einzelne Pakete zerlegt werden und jeweils einzeln übertragen werden. Beim Empfänger werden die Pakete wieder in korrekter Reihenfolge zusammengesetzt. GPRS ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 70 bis 150 Kilobit pro Sekunde. (Reichwald 2002, S. 122)
Eine weitere Übertragungstechnologie, die auf GSM aufbaut, ist EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution). EDGE bietet Geschwindigkeiten von bis zu 384 Kilobit pro Sekunde und damit auch hohe Datenraten in Regionen, in denen kein UMTS verfügbar ist. (Turowski; Pousttchi 2004, S.40)
Der Übertragungsstandard UMTS wurde 2004, nach einer staatlichen Versteigerung der UMTS-Lizenzen, von den wichtigsten deutschen Mobilfunkbetreibern in Betrieb genommen. UMTS bietet Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2.000 Kilobit pro Sekunde (2 Mbit/s). Im Rahmen der neuen UMTS-Übertragungsstandards spricht man auch von „3G“ (dritte Mobilfunk-Generation), dem mobilen Breitband. UMTS ermöglicht erstmals Breitbanddienste für mobile Endgeräte, wie zum Beispiel Livestreaming von Audio- und Videodateien, Videotelefonie oder das schnelle Herunterladen großer Datenmengen. (Reichwald 2002, S. 122)
Die UMTS-Erweiterung HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) ermöglicht in Deutschland Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 7.200 Kilobit pro Sekunde (7,2 Mbit/s).
Die Geschwindigkeiten der verschiedenen Übertragungstechnologien werden in Abbildung 5 miteinander verglichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5 Geschwindigkeiten der Übertragungstechnologien (eigenes Bildmaterial)
Drahtlose lokale Netzwerke sind Zugänge, die auf ein kleines Nutzungsumfeld begrenzt sind. Aktuell sind lokale Netzwerke größtenteils in Form von Wireless Lokal Area Networks (W-Lan) vorzufinden. Sogenannte W-Lan Hotspots an öffentlichen Plätzen ermöglichen die Internetnutzung mit W-Lan fähigen PDA´s und Smartphones. Dieser Service wird von den Hotspot-Betreibern entweder kostenlos zur Verfügung gestellt (z.B. in Restaurants) oder gegen Bezahlung, wie beispielsweise bei großflächigen Hotspots an Flughäfen und Bahnhöfen. Die in aktuellen Geräten verbauten W-Lan Module (nach dem Standard IEEE 802.11g) bieten Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 54 Megabit pro Sekunde und ermöglichen damit eine schnelle mobile Internetnutzung. (Turowski; Pousttchi 2004, S.49 ff.)
WIMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist ein neuer Standard, der Regionen, die bisher nicht mit DSL Breitband-Internet versorgt werden konnten, einen schnellen Internetzugang bieten soll. Dieser Übertragungsdienst lässt sich in Zukunft auch mit mobilen Endgeräten nutzen.
Ein weiterer drahtloser Übertragungsstandard ist Bluetooth. Diese Technologie ist jedoch aufgrund von kleinen Reichweiten und geringen Bandbreiten für das mobile Internet nicht relevant. (Turowski; Pousttchi 2004, S.52 ff.)
Neben den mobilfunktypischen Diensten (Telefonieren, Versenden und Empfangen von SMS) bieten mobile Endgeräte Dienste und Anwendungen, die über die mobile Anbindung an das World Wide Web realisiert werden.
Dabei lässt sich zwischen zwei Formen der Realisierung unterscheiden:
- Das Bereitstellen von Diensten und Services direkt auf angepasste Webseiten über den integrierten Internet Browser.
- Die Bereitstellung von Anwendungen, die auf den Endgeräten installiert werden und auf das mobile Internet zugreifen.
Beide Methoden haben spezifische Vor- und Nachteile. Die Auswahl einer Methode ist grundsätzlich abhängig von den Anforderungen, die aus dem Leistungsangebot der Dienste resultieren. (Turowski; Pousttchi 2004, S.95 ff.)
Webseiten haben den obligatorischen Vorteil, dass die Dienste plattformunabhängig zur Verfügung gestellt werden. Diese Dienste sind mit jedem Mobiltelefon nutzbar, auf denen ein mobiler Webbrowser installiert ist. Für die User entfällt das Installieren einer Software, wodurch der Dienst auch von verschiedenen Geräten genutzt werden kann. Ein E-Mail Dienst, bereitgestellt als Webseite, kann beispielsweise auch mit fremden Geräten verwendet werden.
Eine installierte Anwendung ermöglicht hingegen einen größeren Funktionsumfang des Dienstes. Beispielsweise lassen sich Telefondaten (gespeicherte Kontakte oder Termine) für den Dienst nutzbar machen, auf den der Webbrowser keinen Zugriff hat. Auch Gerätehardware, wie z.B. Bluetooth oder GPS (Global Positioning System), kann von den Anwendungen verwendet werden. Als Beispiel ist hier die mobile Version von Google-Maps[5] zu nennen, welche als Anwendung GPS-Daten des Telefons nutzt, um den Standort des Users anzuzeigen. Weiterhin können Anwendungen durch Fullscreen den ganzen Bildschirm ausnutzen und lassen sich im Design freier gestalten. Gegenüber Webseiten können Applikationen zusätzlich im Offlinemodus genutzt werden, wodurch Verbindungskosten gespart werden können.
Nachteilig erfordert das Bereitstellen von Anwendungen die Berücksichtigung verschiedener Betriebssysteme und Hardware-Eigenschaften. Dabei kann die Software entweder gerätespezifisch als Symbian-, Windows Mobile- oder iPhone-Applikation erstellt werden oder plattformübergreifend als Java Anwendung. Java-Applikationen für mobile Endgeräte werden durch die speziell angepasste Java 2 Micro Edition (J2ME) realisiert. Neben PDA´s und Smartphones ermöglichen auch viele Mobiltelefone das Installieren von J2ME-Anwendungen. J2ME ermöglicht zwar im Grunde eine geräteunabhängige Anwendungsentwicklung, jedoch sind auch hier Hardwaremerkmale der verschiedenen Geräte zu berücksichtigen, wie zum Beispiel verschiedene Displayauflösungen. (Turowski; Pousttchi 2004, S.95 ff.)
Dieses Kapitel erläutert die bisherige Entwicklung des mobilen Internets, die aktuelle Marktsituation sowie Anwendungsfelder und Zielgruppen.
Bis 1993 war das World Wide Web (kurz WWW) auf die Nutzung für Forschungs- und Testzwecke beschränkt. Am 30. April 1993 wurde das Internet auch für die Allgemeinheit zugänglich. Anfangs noch ein Medium zur Informationsbeschaffung für Randgruppen, ist das Internet heutzutage für viele Menschen ein fester Bestandteil des täglichen Lebens. Das Internet hat sich zu einem Massenprodukt entwickelt. Aktuell gibt es in Deutschland rund 52 Millionen Online-Nutzer. Weltweit nutzen 1,3 Milliarden Menschen das World Wide Web. (BITKOM 2008b)
Das Internet fungiert mittlerweile nicht mehr als statisches Informationsportal, sondern präsentiert sich auf dynamischer Ebene mit interaktiven Inhalten. Im so genannten Web 2.0 werden in sozialen Netzwerken Kontakte geknüpft, Waren online bestellt oder ersteigert und Reisen gebucht. Auch im unternehmerischen Umfeld ist das Internet ein unverzichtbares Werkzeug im Tagesgeschäft. Geschäftskontakte und -beziehungen werden online gepflegt, Mitarbeiter können im Außendienst auf Unternehmensdaten zugreifen und Produkte werden online verkauft, ohne Nutzung von lokalen Geschäftsräumen.
Durch schnellere Übertragungstechniken und durch Weiterentwicklungen bei mobilen Endgeräten, wie zum Beispiel große Farbdisplays, hat das Internet auch Einzug im mobilen Bereich erhalten. Bereits Mitte der Neunziger konnte das Internet mit Mobiltelefonen rudimentär genutzt werden. Zum Beispiel konnten aktuelle Wetterdaten aufs Mobiltelefon geladen werden. Langsame Verbindungen, hohe Übertragungskosten und kleine „nur-Text“-Displays sorgten jedoch für Zurückhaltung seitens der Nutzer.
Mit modernen PDA´s und Smartphones können auch Webseiten komfortabel betrachtet werden, die nicht speziell an die kleinen Displays angepasste sind. Geräte mit hochauflösenden Touchscreen-Displays mit Diagonalen von über 3 Zoll, wie zum Beispiel das Apple iPhone, bieten beim Webbrowsen ähnlichen Komfort wie herkömmliche Personal Computer. Weiterhin hat die Einführung von UMTS und die zunehmende Verbreitung von UMTS-fähigen Geräten in den letzten Jahren die Nutzerzahlen erhöht. UMTS bietet Kunden neue Möglichkeiten, wie beispielsweise die Nutzung von Online-Multimediainhalten in Form von Videos und herunterladbarer Musik.
Weitere Nutzerzuwächse resultieren aus gesunkenen Verbindungsentgelten. Volumenpakete, die eine bestimmte Datenübertragungsmenge zum Festpreis ermöglichen, oder Flatrates ohne Zeit- und Volumenbegrenzung sorgen für Kostenüberblick beim Mobilfunkkunden. (BITKOM 2008b)
Der SMS-Dienst (Short Message Service) hat sich seit dessen Einführung Mitte der Neunziger zum meistgenutzten Datendienst entwickelt und sich für die Netzbetreiber als Killerapplikation zum Vertrieb von Mobiltelefonen und Mobilfunk-Verträgen herausgestellt. Der SMS-Dienst erlaubt es, in der Länge beschränkte Kurznachrichten gegen ein Entgelt zwischen zwei Mobiltelefonen zu verschicken. Im Jahr 1999 wurden laut Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Deutschlang 3,6 Milliarden SMS verschickt (BITKOM 2007). Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2008 29,1 Milliarden SMS verschickt. (BITKOM 2009a)
Derzeit sind in Deutschland 16 Millionen UMTS Anschlüsse registriert. Laut BITKOM soll die Anzahl Ende 2009 auf 22,7 Millionen Anschlüsse steigen, was einen Anteil von ca. 20 Prozent aller Mobilfunkanschlüsse entspricht. Für das Jahr 2012 geht man von einem Anteil von über 60 Prozent aus. (BITKOM 2009b)
Nach einer Erhebung vom Bundesverband für Digitale Wirtschaft (BVDW) im Umfang von 966 Befragten, haben bereits 35 Prozent das mobile Internet genutzt. 21 Prozent planen die Nutzung oder können sich vorstellen, das mobile Internet demnächst zu nutzen. 44 Prozent der Befragten erwägen auch in Zukunft nicht, das mobile Internet zu verwenden. Abbildung 6 zeigt die Ergebnisse der Umfrage.
(BVDW 2009)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6 Umfrage der BVDW über mobile Internetnutzung (eigenes Bildmaterial)
Speziell in den letzten zwei Jahren hat der Markt um das mobile Internet in Deutschland stark zugelegt. Neben zunehmender Verbreitung von UMTS und leistungsstarken Endgeräten, ist primär die neue Preispolitik der Netzprovider für den Wachstumsschub verantwortlich. Aktuell liegt das Preisniveau vieler Prepaid-Anbieter für den mobilen Datenverkehr bei 24 Cent pro Megabyte (0,24 Cent pro 10 Kilobyte). Bis 2006 wurden noch von den meisten Anbietern einheitlich 29 Cent pro 10 Kilobyte-Block berechnet. Das ergibt einen Preisrückgang von 99,17 Prozent. Auch Volumen- und Festpreistarife (Flatrates) haben die Nutzungsbereitschaft der Kunden erhöht. Aktuell werden beispielsweise 1-Gigabyte Volumentarife für 9,95 Euro (Anbieter Symio), Flatrates für 19,80 Euro pro Monat (Anbieter blau.de) und Tages-Flatrates für 2,50 Euro pro Tag (Anbieter Fonic) angeboten.
Die Zunahme der Akzeptanz der Kunden gegenüber dem mobilen Internet spiegelt sich auch in den Umsätzen der Mobilfunkbetreiber wider. Die folgende Abbildung zeigt eine Umsatzprognose über die Umsätze mobiler Datendienste (ohne SMS und MMS). (BITKOM 2008c)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7 Umsätze durch mobile Datendienste (eigenes Bildmaterial)
Nach 2,3 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2008 wird eine Umsatzverdoppelung bis 2012 erwartet. Weiterhin wird, laut der Studie „Mobile Life 2012“ von Goldmedia, 2012 allein durch mobile Unterhaltung ca. 740 Millionen Euro umgesetzt. Davon entfallen 40 Prozent auf Werbeumsätze, 24 Prozent auf mobile Videodienste, 14 Prozent auf mobile Spiele und 22 Prozent auf Musik- und Klingeltondownloads. (Goldmedia 2008)
Der Gesamtumsatz für den deutschen Mobilfunkmarkt wird 2009 voraussichtlich 22,3 Milliarden Euro betragen. Für den Umsatz mit Datendiensten (inklusive SMS und MMS) wird 2009 ein Wachstum von 8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr erwartet. Damit liegt der Anteil von Datendiensten am Gesamtumsatz bei ca. 25 Prozent. Abbildung 8 veranschaulicht die Zahlen. (BITKOM 2009c)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8 Mobilfunkumsätze 2009 (eigenes Bildmaterial)
[...]
[1] Kompakte und leichte Notebooks mit Displaygrößen zwischen 10 und 13 Zoll.
[2] Kleine Notebooks mit beschränkter Leistung für Officenutzung, mit Displaygrößen zwischen 7 und 12 Zoll.
[3] Java 2 Micro Edition – Runtime zur Ausführung, von auf Kleingeräte spezialisierte, Java-Applikationen.
[4] Ende 2008 wurde von Nokia eine erste Symbian S60 Version für Touch-Screen Mobiltelefone präsentiert.
[5] Google-Maps – Elektronischer online Kartendienst (www.google.de/gmm).
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