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Mehr InfosBachelorarbeit, 2013, 64 Seiten
Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit
Bachelorarbeit
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[1] Als Akten und Dokumente sind noch die Beschlüsse der sogenannten Reformkonzilien[2] der 740er Jahre als Quelle aufzuführen, die deutliche Rückschlüsse auf die jeweilige Position des Bonifatius und seiner Reformbemühungen zulassen und das Spannungsfeld gegenüber seinen Gegenspielern, aber auch das Taktieren können und müssen der Hausmeier Pippin und Karlmann offenbaren.[3] Somit bleiben als Ausgangsbasis die Vita und die Briefe angereichert mit den Beschlüssen der Reformkonzilien.
Was sind die Faktoren, die den Menschen Winfrid-Bonifatius zu dem haben werden lassen, der er geworden ist: Mönch – Missionar – Reformer und in der kirchlichen und historischen Bewertung daraus noch den „Apostel der Deutschen“[4] ? Oder anders gesagt: Was ist „the Insular Backround to Boniface´s Continental Career“[5] ? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, bedarf es einer Analyse der einschlägigen Stellen seiner Vita, aber auch die Berücksichtigung äußerer Faktoren, wie der kirchlichen und politischen Situation seiner Heimat während seiner ersten Lebensjahrzehnte. Innere wie äußere Faktoren formen das Bild des Charakters und sind damit unersetzlich für den Blick auf Winfrid und das Verständnis der Grundlagen seines späteren Handelns.
Eine Betrachtung der Charakterzüge des Winfrid-Bonifatius kann nur gelingen, wenn eine Unterscheidung der hagiographischen Allgemeinplätze von den womöglich tatsächlichen Eigenheiten herausgearbeitet werden kann. Dies ist ein problematisches Unterfangen, da Willibald zum Großteil eben auf diese Motive zurückgreift die mehrheitlich „dem Charakterbilde des ausgereiften Mannes entnommen“[6] sind und sich ansonsten mit dem „Gemeingut hagiographischer Literatur“[7] auseinandersetzen. Dennoch kann hier eine Analyse mit Gewinn gewagt werden.
Zu Beginn des ersten Kapitels wird der direkte hagiographische Ansatz des Willibald offenkundig, wenn er das Leben des Bonifatius vom Ende her sieht und auch die Kindheit schon aus der Rückschau betrachtet: „Qualiter in infantia Dei servitium inchoavit. Ilustrem igitur ac vere beatam sancti Bonifatii summi pontificis vitam Moresque eius, sanctorum magnorum imitation sacratos, licet opacitate praepediti scientiae, […] texendo nitimus enodare et ab exordio usque ad finem quanta possumus indagatione divinae contemplationis eius sanctimoniam revelare.” [8] Hierbei verpflichtet sich der Autor direkt der größten Genauigkeit bei der Abfassung seines Werkes. Von Beginn an legt er größten Wert darauf festzuhalten, dass Winfrid von frühester Kindheit an allem weltlichen entsagt und quasi ein mönchisches Wesen seit Anfang an festzustellen sei: „[…], Dei se servitio subiugare studivit multoque mentis conamine de monasteriali iugiter vita insudare et ad eam mentis cottidie nisibus anhelare.“ [9]. Dies kann als hagiographische Schwärmerei abgetan werden, allerdings bleibt in der Essenz festzustellen, dass Winfrid später als „puer oblatus“[10] für immer dem Kloster geweiht worden ist. Ferner ist nicht festzustellen, dass er irgendwann die für ihn, vielleicht aber auch aus seinem Inneren selbst, getroffene Entscheidung abgelehnt oder verraten hätte. Er ist wahrscheinlich in dieses Leben hineingewachsen. Die Episode Willibalds, dass der Vater versucht hätte den Sohn von diesem Weg abzubringen mag sich in den hagiographisch überhöhenden Kontext einreihen lassen, aber auch hier werden bruchstückhaft einige Dinge über Winfrid ausgesagt, die im späteren Leben wiederzufinden sind. Die Tatsache, dass Willibald dies aus der Überlieferung der dem Winfrid-Bonifatius nahestehenden Person erfahren hat, die diese Charakterzüge vielleicht in seinem weiteren Leben ausgemacht haben und nun in seine Frühzeit verlagern, um seine Person noch größer zu machen, kann zutreffen, jedoch sich auch wechselseitig so vollzogen haben, dass diese Eigenschaften schon durchaus früh vorgelegen haben können und sich durch das ganze Leben als rote Linie gezogen haben: „Sed vir iam Deo in arrepta fortitudine, caeleste adquirere sibi thesaurum et sacris se coniungere litterarum studiis ancxius anhelabat.“ [11] Es bleiben drei Eigenheiten, die wir in der Vita für die Kindheit verbürgt finden, die sich aber ohne Zweifel auch in dem erwachsenen Mann wiederfinden, die Tapferkeit des Geistes, das Interesse an den heiligen Wissenschaften und vor allem den Eifer.[12] Ein weiterer Punkt wird kurz nach dem Eintritt ins Kloster deutlich; Winfrid entsagt der Welt um den Schatz der zukünftigen Welt zu erlangen „[…] terrenisque saeculi renuntians lucris, mercimonium deinceps aeternae hereditatis adquirere satagebat, […]“ [13]. Das Bewusstsein für das Nichtverlorengehen für die Ewigkeit zieht sich gleichfalls wie eine Richtschnur durch sein Leben, wie besonders in den Briefen deutlich wird[14], wenn er beispielsweise Freunde um Rat bittet, wie er mit jenen Menschen umgehen soll, denen er sich nicht entziehen kann, der Umgang mit ihnen aber sein eigenes Seelenheil gefährdet.
Mit dem Heranwachsen des Winfrid-Bonifatius treten jene Gaben und Früchte zutage, die im Verlauf der Vita von Willibald immer wieder genannt werden. Wenn auch hier die hagiographische Überhöhung beiseite gelassen wird, so tauchen wieder und wieder bestimmte Charakterzüge auf, die scheinbar an das Innere des Bonifatius heranreichen. „[…]aetas et mira in eo scientiae praevaluit fortitudo, […]“ [15], die „wunderbare Kraft des Wissens“[16] und generell die „[…] eum cottidiana eius studia iugi l[a]udis litterari meditatione“[17] „wissenschaftlichen Studien“[18] mögen zum einen in diesen Lebensabschnitt passen und somit abgetan werden, wären da nicht eben jene Briefzeugnisse, die diese Kraft des Wissens und den Durst nach den Büchern immer wieder belegen.[19] Dieser Wissensdurst wird von Willibald sogar spezifiziert, denn zum einen sind die Studien des Theologischen und Kirchlichen sicherlich zentral, aber interessanterweise wird extra auch auf die allgemein weltliche Bildung des Winfrid verwiesen „Magisque ac magis ad communem provehunt populorum doctrinam, […]“ [20]. Diese Sehnsucht, seine Studien zu intensivieren, führt zwangsläufig auch mit zum Klosterwechsel von Exeter nach Nursling, weil nur hier eine weiterführende Bildung möglich ist. Auch hier knüpft Willibald den Bericht nahtlos an die Aussagen und Muster, die er zuvor erschlossen hat an und erweitert sein Portfolio an Tugenden des Winfrid noch um den Fleiß „[…] et laboriosam vigiliarum instantiam lectionisque divinae operam ingenti meditationis studio exhibuit, ita ut maxima demum scripturam eruditione“ [21]. Dies mündet in einem ersten greifbaren Ziel. Winfrid hat die Studien soweit betrieben, dass er dazu fähig ist, andere zu unterrichten in vielfältigen Gebieten „tam grammaticae artis eloquentia et metrorum medullata facundiae modulatione quam etiam historiae simplici expositione et spiritalis tripertita intellegentiae interpretatione inbutus – dictandique peritia laudabiliter fulsit, ut etiam aliis demum paternarum extitit pedagogus traditionum et auctor magisterii“ [22]. Gegenüber seinen Mitbrüdern im Kloster werden von Willibald noch andere Charakterzüge übermittelt. Hier sind vor allem das Pflichtbewusstsein „[…]disciplinali officiorum administratione […]“ [23] und die hohe Demut und Liebe „[…] humilitatis quoque eius et caritatis excellentiam solus, […]“ [24] zu nennen. Das dritte Kapitel liest sich in wesentlichen Passagen fast wie eine Auflistung positiver Eigenschaften. Zum einen steht hier das Spannungsfeld zwischen Mäßigung und Milde auf der einen Seite und Tadel und Ermahnung auf der anderen Seite im Fokus „Cui tale discretionis temperamentum inerat, ut et vigore correptionis mansuetudo et vigor praedicationis mansuetudine non deerat, sed quem zelus accenderat vigoris, mansuetudo mitigabat amoris.“ [25], zum anderen werden am Ende des Kapitels fast einer generellen Zusammenfassung gleich, nochmals viele positive Eigenschaften aufgelistet. Dies ist von der stilistischen Arbeit zweifelsfrei in die Rubrik der literarischen Ausmalung des Heiligen aus der Retrospektive einzuordnen, noch zumal immer die negative Eigenschaft der positiven gegenübergestellt wird, um zu zeigen, dass Winfrid von allem nur das positive in sich aufnimmt und verkörpert. Nichtsdestotrotz werden hier Eigenschaften aufgeführt und diese müssen, wenn auch nicht in dieser totalen Ausschließlichkeit, vorgelegen haben, denn ohne Geduld, Langmut, Enthaltsamkeit und Mäßigung „Cuius nec patientiam ira subripuit nec longanimitatem furor commovit nec libido continentiam expugnavit nec abstinentiam castrimargia violavit, sed ita omni se ieiunii frugalitate subiugavit, ut, vinum et siceram non bibens, […]“ [26] ist das Werk, welches Winfrid begonnen hat, nicht so fortzuführen gewesen.
Auch wenn aus heutiger Sicht keine klare Trennlinie zwischen hagiographisch-literarischer Überhöhung, späteren Charakterzügen und jenen, die sich schon früh entwickelten, gezogen werden kann, so zeigt sich dennoch, dass sich bestimmte Verhaltensweisen, Eigenheiten und Charakterzüge nicht nur in der Vita belegt finden, sondern zum Teil auch durch die späteren Tatzeugnisse und die Schriftzeugnisse der Briefe belegt werden. Aber selbst jene Vermerke innerhalb der Vita, können nicht zwangsläufig von vorneherein als literarisch motiviert abgetan werden, zu deutlich sprechen die Leistungen des Lebens des Bonifatius für herausragende bisweilen auch kantige Charakterzüge. Es kann bestimmt festgehalten werden, dass die Klosterjahre für Winfrid die Prägung seines Charakters beeinflussen, wenn nicht sogar ausmachen. Der Wissensdurst und die Gabe des Lernen Könnens sind sicherlich zentral. Andere Tugenden entwickeln sich hieraus. Im Folgenden gilt es nun herauszuarbeiten, was seine Herkunft, sein Umfeld ja die ganze politische und kirchliche Heimat als Makrokosmos dazu beitrugen, jene Persönlichkeit entstehen zu lassen, die in Winfrid-Bonifatius vor dem Betrachter steht.
Winfrid wird zwischen 672-675, wohl in der Nähe von Exeter im Südwesten Englands geboren.[27] Der Taufname Winfrid steht in typischer altenglischer Tradition und bedeutet Freude und Friede[28]. Zu seiner Abstammung ist letzte Sicherheit nicht zu erlangen. „In seinem frühesten Briefe nennt er sich ‚paene de extremis Germaniae gentibus ignobili stirpe procreatum‘“ [29], aber seine Verwandten[30] Willibald[31], Wunibald und Lioba werden „in ihren Viten als ‚adlig‘ bezeichnet“[32]. Dies zeigt in erster Betrachtung einen Widerspruch, der aber aufgelöst werden kann. „Die Bezeichnung ignobilis stirps, die er seiner Familie beilegt, ist als offenkundiger Ausdruck der Demut nicht […] wörtlich zu nehmen.“[33] Die Gegebenheiten im westsächsischen Königreich zur Zeit der Jugend des Winfrid deuten darauf hin, dass es durch die zahlreichen Wanderungs- und Verschiebungsbewegungen einen „anerkannten Geblütsadel altgermanischer Art bei den Angelsachsen“[34] nicht mehr gegeben hat. An die Stelle dieses Adels tritt eine Schicht der direkten Gefolgsleute um den König herum, die „gesithcundman“[35]. Neben und unter dieser Schicht gibt es aber noch eine erhöhte Gruppe die sogenannten „ceorls“[36] freie Bauern und Grundbesitzer, die direkt dem König unterstehen und ihm zur Gefolgschaft verpflichtet sind. Auch wenn keine absolute Klarheit bezüglich der Herkunft geschaffen werden kann, so spricht doch viel dafür, dass Winfrids Familie jener Gruppe zuzurechnen ist.
Das 7. Jahrhundert ist ein Zeitraum zahlreicher Veränderungen für das angelsächsische Königreich Wessex. Diese Veränderungen haben auch unmittelbare Auswirkungen auf die Familie Winfrids. Als erster westsächsischer König wird Cynegil 635 getauft. Fast zeitgleich beginnen Expansionsbestrebungen der Westsachsen von der oberen Themse Richtung Westen. Was hat dies alles mit dem Werdegang des Winfrid-Bonifatius zu tun? Winfrids Familie gehört zu den ersten „to embrace Christianity and to take up positions in the church“[37]. Auch wenn die westsächsischen Herrscher erst unter König Ine 688 endgültig zum Christentum wechseln und eine bischöfliche Sukzession erst ab 670 für den westsächsischen Bereich belegt ist, so nehmen doch die Adligen unter dem König ab 635 das Christentum an „to underpin their acquisition of new territory“[38]. Sie expandieren aber in größtenteils bereits seit dem 4. Jahrhundert christianisierte Gebiete[39]. Deshalb ist der Bedarf an „churchmen“[40] hier besonders groß. In diese Lücke stößt nun auch Winfrids Familie[41]: „The familiy of Boniface had therefore played a major role in both the territorial expansion of Wessex and in the adoption of Christianity”[42]. Für Winfrids Familie lässt sich eine Wanderungsbewegung zur Mitte des siebten Jahrhunderts feststellen, die deckungsgleich ist mit der Expansion des Königreiches Wessex. Zuerst in die Region des südlichen Hampshire und eine Generation später, zur Zeit der Eltern Winfrids Richtung Exeter in Devonshire[43]. Es kann also eine kontinuierliche Bewegung festgestellt werden. Ein Begriff von Heimat abseits der Familiensippe und im Sinne eines festen geographischen Ortes dürfte somit kaum vorgelegen haben. Aus dieser Tatsache lässt sich nun wieder einiges über Winfrid-Bonifatius Werdegang ableiten: „Boniface´s own emigration to new areas overseas perhaps becomes more understandable in such a context, but what may also be of value in reaching a greater understanding of him is to consider some of the characteristics of the mind-set of those who were settlers in new territory and which he may have taken with him on his journeys.”[44] Diese familiengeschichtliche Disposition ist ein Mitauslöser für den inneren Wunsch nach der peregrinatio. Außerdem wird daraus auch ersichtlich, dass die einzige Heimat, neben der geistlichen Heimat eben in jenen Familienbanden[45] zu suchen ist, die auch das zukünftige Handeln auf dem Kontinent immer wieder prägen; Winfrid Kraft, Halt und Perspektive schenken.
Neben diesen weltlichen Blickwinkel tritt nun aber noch der kirchliche, der Einfluss auf den Mönch Winfrid hat, hervor. Winfrid wird zu einer Zeit geboren, in der die „romverbundene Landeskirche“[46] im Aufblühen befindlich ist. Die Zeit der Auseinandersetzung mit den mehrheitlich pagan geprägten britischen Kleinkönigtümern gehört zu diesem Zeitpunkt schon größtenteils der Vergangenheit an, auch wenn seine unmittelbare Herkunftsgegend erst kurz zuvor, wie schon beschrieben, westsächsisches Siedlungsgebiet geworden ist und dieses „in das noch bestehende britische Königtum Dumnonia“[47] hineinreichte. Beide Gebiete weisen zu diesem Zeitpunkt noch große keltische Bevölkerungsteile[48] auf. Auch die Differenzen um die irische oder römische Observanz finden ihr Ende circa zehn Jahre vor der Geburt Winfrids auf der Synode von Whitby.[49] Freilich bleiben im kirchlichen Bereich beide Einflüsse noch länger spürbar, jedoch setzt sich im Alltag immer mehr diese römische Observanz durch. In diesem Zusammenhang ist die Person des „griechischen Mönch(s) Theodor“[50] von großer Bedeutung, der 669 Erzbischof von Canterbury wird und der auf der Synode von Hertford 672 „seinen Organisationsplan für die angelsächsische Kirche“[51] vorlegt.
Eben in dieser Zeit politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Veränderungen wächst Winfrid auf, er atmet quasi von Beginn an einen neuen Geist des Aufbruchs, in dem aber noch die Überreste des Vergangenen allgegenwärtig spürbar sind. „In diese Konsolidierungsphase der aufblühenden Kirche (wird) Bonifatius hineingeboren, in ihr (wächst) er auf und ihre Orientierung soll[te] er später zur Grundlage seiner eigenen Reformbestrebungen im Frankenreich machen.“[52]
In der Sehnsucht zur peregrinatio kulminiert Winfrid-Bonifatius erster Lebensabschnitt. Diese Entscheidung reift und lässt sich aus vielen Faktoren ablesen. Winfrid ist durch und durch geprägt von seinem mönchischen Dasein. Die Charakterzüge, die in der Vita überhöht erscheinen, lassen sich aber in der Folgezeit aus seinen Briefen erschließen und sein ganzes Handeln auf dem Kontinent scheint davon durchtränkt zu sein. Winfrid weiht sein Leben mehrere Male an Gott, sein ganzes Vertrauen richtet er auf ihn. Kraft und Trost erfährt er nicht durch den bloßen Kontakt mit seinen Brieffreunden, das Eigentliche ist der Inhalt der Briefe. Hier ist immer wieder die heilige Schrift zentral. Zitate, die er wählt, drücken seinen Charakter und seine Gemütslage aus. Diese Fixierung auf die heilige Schrift und die Kirchenlehrer reflektiert aber auch wieder seine monastische Bildung. Sie ist die eigentliche Grundlage seines weiteren Weges, die peregrinatio somit auch eine logische Konsequenz. Die „umfassende Vertrautheit mit den biblischen Schriften und den Werken der sie auslegenden Kirchenväter, seelsorgliche Fähigkeiten, Verkündigung des Evangeliums […], Gelehrsamkeit auf den verschiedensten Feldern, gehorsame Verankerung im benediktinischen Mönchtum, […], das Wissen um die Notwendigkeit einer festgefügten, kirchlichen Ordnung und Struktur, Sicherheit auf dem diplomatischen Parkett[53] und nicht zuletzt das lebendige Bewusstsein des christlichen Absolutheitsanspruches, bestimmt von der universalkirchlichen Verbundenheit mit den römischen Päpsten als den Leitern der einen Christenheit“[54], sind die Faktoren die Winfrid im Alter von etwa 40 Jahren eben nicht im Kloster belassen. Er macht sich auf den Weg, und nach seinem ersten Missionsversuch bei den Friesen und dem kurzen Intermezzo als Abt von Nursling führt sein Weg nach Rom; dort wird aus Winfrid Bonifatius.
Im Leben Winfrid-Bonifatius ist es in mancher Hinsicht auch nicht anders als bei den meisten Menschen. Jene Dinge, die in Kindheit und Jugend erlernt, erlebt und erfahren werden, prägen den Charakter, ja das gesamte Individuum. Aber auch in der Zeit danach, haben Erlebnisse und Erfahrungen Auswirkungen auf Veränderungen des Wesens. Da ist bei Winfrid zunächst die eigentliche Familie zu nennen. Sie darf in diesem Zusammenhang nicht zu gering geachtet werden, auch wenn Winfrid schon früh von Vater und Mutter, Haus und Hof getrennt ins Kloster kommt, so bleiben doch seine Familienbeziehungen zu Verwandten lebendig, nicht nur in den Briefen. „He was far from being a solitary exile cut off from kith and kin for many relatives and countrymen had joined him.”[55] Seine zweite Familie ist die der Mönche im Kloster, zweifelsohne die wohl prägendste Zeit für seine Bildung und den Charakter. Die dritte Familie erzeugt eine Verwandtschaft geistig-geistlicher Natur: Winfrid-Bonifatius Verbindung zu den römischen Päpsten. Jene drei Stränge, die natürliche Familie, die Mönchsfamilie und die Familie der heiligen, römischen Kirche, formen zusammen den Menschen, Mönch, Missionar und Reformer Winfrid-Bonifatius.
Jene erste Romreise, bei der er das Empfehlungsschreiben Bischof Daniels von Winchester mit sich führt, ist ein geographisch finaler Abschied von seiner Insel. Die Fehlschläge seiner ersten Missionsreise zu den Friesen im Gedächtnis, ist Winfrid nun bewusst, dass für eine erfolgreiche Mission „den politischen Machtverhältnissen Rechnung“[56] getragen werden muss. „Daß staatlicher Rückhalt und päpstliche Vollmacht am Anfange aller Missionsarbeit zu stehen hätten, (ist) jetzt auch Winfrids bewußtes Prinzip.“[57] Im Zentrum steht nun aber unverkennbar seine Bindung an Rom.
Hier treten nun die Parallelen zu einem weiteren Missionar offen auf den Plan. Bereits 695, mehr als 20 Jahre vor Winfrid, war es der Northumbrier Willibrord, der den gleichen Weg wählt hat und die Verbindung zum Papst suchte. In Rom zum Bischof geweiht, anschließend mit dem Pallium geziert und somit mit erzbischöflicher Würde gekleidet, und durch den Namenswechsel von Willibrord zu Clemens gleichfalls „in die engste Gemeinschaft mit der römischen Kirche aufgenommen“[58]. Der Wirkungsbereich beider kreuzt sich noch bis 721 in Friesland. Zwar erhält Winfrid bei seinem ersten Besuch nicht die Bischofsweihe, sondern wird zum Missionar bei den Germanen bestellt, aber auch er wird durch den Namenswechsel in jene enge Beziehung, ja in jene geistliche Verwandtschaft mit dem Nachfolger Petri aufgenommen, die seinen folgenden Lebensabschnitt als Missionar und Reformer sosehr prägen werden. Bezeichnender Weise ist es eben Winfrid, der sich ab jetzt fast ausschließlich[59] Bonifatius nennt, während sich bei Willibrord der römische Name Clemens nie wirklich durchgesetzt hat.[60] Daraus lässt sich ohne Weiteres ableiten, dass bei Bonifatius diese enge Bindung an Rom von übergeordneter Bedeutung ist und bleiben wird. In ihr sieht er seinen größten Rückhalt gegenüber allen Widrigkeiten der Mission aber auch allen Problemen mit den weltlichen Machthabern. Winfrid wendet sich zuerst an den Papst, wird von ihm zu dem bestellt, was er sich so sehnlichst erhofft, zum Missionar bei den Germanen und sucht eben nicht zuerst den Kontakt zu den weltlichen Machthabern. Dies ist ein offenkundiger Unterschied zu Willibrord, der noch von Pippin dem Mittleren nach Rom geschickt worden ist.[61] Was hier in sichtbarer Unterschiedlichkeit vorliegt muss zweifelsohne durch die innere Situation im Frankenreich eingeschränkt werden, während um 695 die politischen Verhältnisse relativ klar gewesen sind, so sind sie zur Zeit der ersten Romreise des Winfrid-Bonifatius zumindest noch nicht so gesichert. Karl Martell hat zwar bereits 718 einige Erfolge erreicht, die auf einen Umschwung hindeuten[62], aber keineswegs die Position wie Pippin der Mittlere 695.
An dieser Stelle gilt es, die Textzeugnisse zum ersten Papstbesuch des Winfrid bei dem nicht nur sein Name geändert, sondern auch seine neue Tätigkeit umrissen wird, in den Blick zu nehmen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die einschlägige Passage der Vita wie auch das Empfehlungsschreiben Bischof Daniels und vor allem der Brief Papst Gregors II.[63] Die Vita berichtet an einer kurzen Stelle vom eigentlichen Geschehen. Nach seiner Ankunft in Rom erlangt Winfrid nach wenigen Tagen die Möglichkeit zur Audienz.[64] Hier spielt zunächst die Empfehlungsurkunde Bischof Daniels eine wichtige Rolle, denn die erste Frage des Papstes richtet sich nach der Empfehlung des für Winfrid zuständigen Bischofs.[65] Nach der Aushändigung durch Winfrid ist die Audienz beendet. Willibald spricht in der Folge, nach der Prüfung des Dokumentes durch den Papst, von „cottidianae disputationis“ [66] zwischen ihm und Winfrid. Nach wohl einigen Wochen rückt die Zeit der Abreise näher. Vor dieser erhält er vom Papst „benedictione et litteris“ [67], Segen und Briefe. In diesen Briefen wird sein Auftrag umrissen: „a beatissimo papa ad inspiciendos inmanissimos Germaniae populos directus est, ut, an inculta cordium arva euangelio arata vomere, praedicationis recipere semen voluissent, consideraret.“ [68] Drei Dinge fallen an diesem Bericht des Willibald besonders auf. Zum einen eine gewiss der hagiographischen Überhöhung geschuldete Ausschmückung der täglichen Unterredungen mit dem Papst, die so als unwahrscheinlich anzusehen sind,[69] noch zumal keine weiteren Zeugnisse davon sonst in der Vita oder den Briefen auftauchen, obwohl gelegentlicher Austausch durchaus möglich gewesen ist. Als Zweites überrascht, dass der Namenswechsel hier keine Rolle spielt. In Willibalds Chronik wird sie erst zeitgleich mit der Bischofsweihe 722 angesetzt. Diese Ungenauigkeit ist ein „quellenkritisch lehrreiches Beispiel für die Unsicherheit späteren Wissens“[70]. Willibald scheint somit den Brief Papst Gregors II. an den Priester Bonifatius „Bonifatio religioso presbitero“ [71] entweder so nicht gekannt oder aber die Zusammenhänge in irgendeiner Art falsch geordnet zu haben. Ob eventuell mit der zeitlichen Gleichsetzung des Namenswechsels und der Bischofsweihe des Bonifatius seitens Willibalds eine bestimmte Intention verknüpft worden ist, mag dahingestellt bleiben. Der dritte auffällige Punkt ist die Fixierung des Missionsauftrages. Der Papst scheint hier ganz bewusst mit den Völkern Germaniens ein sehr weiträumiges Feld abzustecken. Dies deutet auf zweierlei hin. Zunächst muss davon ausgegangen werden, dass Germanien für die römische Kirche sicherlich im „peripheren“[72] Blickfeld gelegen und eher „die germanische Welt den Weg nach Rom“[73] zu suchen begonnen hat. Als Protagonisten hierfür stehen die Missionare Willibrord und Bonifatius in besonderem Maße. Gregor II. lässt Bonifatius freie Hand bei der Wahl des Ortes seines Betätigungsfeldes. Auf der anderen Seite mag vielleicht im Hinterkopf auch an eine gemeinsame Arbeit der beiden Missionare seitens des Papstes gedacht worden sein; Willibrord der erfahrene Missionar quasi als Lehrer, des in der Mission noch unerfahreneren Bonifatius. Dies wird aus der Richtung deutlich, die Bonifatius zunächst einschlägt. Er geht nach Thüringen. „Hier sollte er wohl mit Wilbrord zusammentreffen und die verworrene Lage bereinigen, die durch sein eigenmächtiges Auftreten in Friesland entstanden (gewesen ist)“[74]. Ob so weit gegangen werden kann, dass der Papst dies im Sinn gehabt hat mag dahinstehen.
Das Empfehlungsschreiben des Bischofs Daniel von Winchester trägt keinen bestimmten Adressaten „Piissimis ac clementissimis regibus, ducibus universis, reverentissimis et dilectissimis episcopis, religiosis nec non abbatibus, presbiteris et spiritalibus filiis Christi nomine consignatis Daniel Dei famulorum famulus“[75], vielmehr dient es Winfrid-Bonifatius als Hilfe für die Situationen, auf die ihn seine Reise führt. Der Papst wird nicht gesondert aufgeführt. Dieser Begleitbrief weist den Überbringer namentlich aus „[…] relegiosum presbiterum Deique omnipotentis famulum suscipientes Uuynfridum […]“ [76]. Der restliche Inhalt beschäftigt sich mit biblischen Anlehnungen der Aufnahme von Wandernden und dem göttlichen Lohn, der damit verknüpft ist.
Was am Brief Papst Gregors II. sofort auffällt ist der Adressat „Bonifatio religioso presbitero“ [77] . Somit ist Willibalds Fixierung des Namenswechsels der Boden entzogen[78]. Im Folgenden wird deutlich, dass es während der Zeit in Rom tatsächlich Unterredungen gegeben haben muss „Exigit manifestata nobis religiosi propositi tui pie in Christo flagrantis intentio […]“ [79], auch wenn sie sicher in der Häufigkeit nicht Willibalds Umfang erreicht haben. Deutlich wird ferner, dass sich der Papst auch als oberster Herr der Mission sieht, für die er Sorge zu tragen hat. Hierfür bedient er sich des Bonifatius als eines Gehilfen „te conministro utamur“ [80]. Bonifatius wird somit zum verlängerten Arm des Papstes für die Mission an den Germanen. Grundlegende Bedeutung bezüglich der Mission haben für den Nachfolger Petri in diesem Zusammenhang noch zwei Dinge: Erstens die Vermittlung und Verkündigung der heiligen Schrift „praedicationem utriusque testamenti […]“ [81] und zweitens die dem römischen Rituale angemessene Spendung der Sakramente zuvörderst der Taufe „Disciplinam denique sacramenti, quam ad initiados Deo praevio credituros tenere studeas, ex formula officiorum sanctae nostrae apostolicae sedis instructionis tuae gratia praelibata volumus ut intendas“ [82]. Den Abschluss des Briefes bildet ein Angebot des Papstes, welches weitreichendste Folgen haben wird: „Quod vero actioni suscepte tibi deesse perspexeris, nobis, ut valueris, intimare curabis.“ [83] Bonifatius wird aufgefordert, dem Papst bei Problemen Nachricht zu geben. Dies wird er zeitlebens nutzen, wie die zahlreichen Briefzeugnisse bezüglich dessen belegen.
Somit liegen die Voraussetzungen offen. Der westsächsische Mönch Winfrid, mit seiner Gelehrsamkeit, Durchsetzungsfähigkeit, seinem diplomatischen Gespür, seinem frommen Eifer, seiner Liebe und Vertrautheit zur heiligen Schrift und den Schriften der Kirchenväter, aber auch seinen Sorgen steht vor dem Betrachter. Alle diese Errungenschaften und Charakteristika nimmt er beim Verlassen der Heimat mit. Das Ideal der „irischen Asketen“[84] die peregrinatio, ist seine zweite Berufung; der Mönch wird nun auch zum Missionar. An dieser Stelle tritt eine entscheidende Weichenstellung hinzu; die Bindung an den Papst. Winfrid wird zu Bonifatius. Diese Sehnsucht zur Mission in der Fremde, aber auch die noch „schlummernde Beharrungskraft der universalkirchlichen Idee“[85] formen die sein Leben bestimmende Bindung an den Nachfolger Petri aus. Seine angelsächsische Prägung, aber auch jene Erfahrungen, die er schon in der Heimat mit der romverbundenen Landeskirche gemacht hat und nun in Rom in eine lebenslange Bindung einmünden lässt, bilden jenes Fundament, das bei allen zukünftigen Fragestellungen grundlegend zu berücksichtigen ist.
In den folgenden Lebensjahren steht ihm zunächst noch eine „Zeit des Suchens“[86] bevor. Seine Zusammenarbeit mit Willibrord auf dem friesischen Missionsgebiet endet 721 mit ihrer finalen Trennung[87]. Über die genauen Umstände werden wir weder in der Vita noch in den Briefen aufschlussreich informiert. Aber aus der Trennung kann ein Charakterzug deutlich abgelesen werden. In der heutigen wissenschaftlichen Biologie würden wahrscheinlich beide als Alphatiere bezeichnet, auch wenn dies ein Anachronismus ist, so zeigt die Tatsache doch deutlich, dass beide eine je eigene Vorstellung von Mission gehabt haben müssen, die nicht kompatibel gewesen ist[88]. Bonifatius tritt als selbstbewusster Missionar mit „kraftvolle(r), willensstarke(r) Natur[en]“[89] auf. Nach der Trennung von Willibrord ist Bonifatius nun frei von allen Bindungen außer der selbstgewollten Bindung an Rom. Er erkennt, dass seine Missionsbestrebungen nur von Erfolg gekrönt sein könnten, wenn er „Rückhalt beim Papsttum und beim fränkischen Staat[90] “[91] erhielte. Hierfür benötigt er auch die „bischöfliche Gewalt für seine Person“[92]. Die Bischofsweihe[93] empfängt er am 30. November 722. Die Folgezeit liefert nun noch zwei Fakten, die es zu erwähnen gilt, bevor sich der Analyse des näheren Geschehens um das Nichtzustandekommen des Kölner Metropolitanplanes gewidmet werden kann. Erstens wird Bonifatius im Jahre 732 von Papst Gregor III. mit dem Pallium als Zeichen erzbischöflicher Würde ausgezeichnet, verbunden mit dem Recht und dem Auftrag Bischöfe zu weihen. Und zweitens wird er auf seiner dritten Romreise zum Legaten des Papstes für ganz Germanien ernannt, mit dem Recht seine Nachfolge selbst zu regeln.
Es sind nun jene Grundlagen der Person, die des Winfrid und des Bonifatius, geklärt, die unverzichtbar sind zur Näherung und Klärung der Umstände, die sich um die Mitte der 740er Jahre abgespielt haben; das Scheitern des Kölner Metropolitanplanes. Die Voraussetzungen der Person des Bonifatius sind klarer. Es gilt nun den unmittelbaren Zusammenhang der fränkischen Gegebenheiten, staatlicher wie kirchlicher Natur, zu klären, um sich der Lösung des Problems zu nähern.
[...]
[1] Die Bezeichnung dieses Punktes wird von Rau übernommen. Vgl. dazu Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011, S. 375.
[2] Vgl. zum Terminus auch den Titel folgenden Aufsatzes: Nonn, Ulrich: Castitas et vitae et fidei et doctrinae – Bonifatius und die Reformkonzilien, in Felten, Franz J. / Jarnut, Jörg / von Padberg, Lutz E. (Hg.): Bonifatius – Leben und Nachwirken. Die Gestaltung des christlichen Europas im Frühmittelalter, Mainz, 2007, S. 271-280.
[3] Rau benutzt in diesem Zusammenhang nicht die Fassung Tangls, sondern greift zurück auf Werminghoff MG Concilia II S. 1 ff. 33ff.
[4] Vgl. nur schon den Titel, Abeln, Reinhard (Hg.): Bonifatius – Apostel der Deutschen, Kevelaer, 2009. Oder auch , Felten, Franz J.: Zur Einführung in die Vortragsreihe: Bonifatius – Apostel der Deutschen. Mission und Christianisierung vom 8. Bis ins 20. Jahrhundert, in Felten, Franz J.: Bonifatius – Apostel der Deutschen. Mission und Christianisierung vom 8. Bis ins 20. Jahrhundert, Stuttgart, 2004, S. 11-32.
[5] Vgl. Yorke: The Insular Background to Boniface´s Continental Career, 2007, S. 23-38.
[6] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 103.
[7] Ebd.
[8] Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 4, Z. 12-25. Für den hagiographischen Ansatz kann auch Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer S. 19 berücksichtigt werden.
[9] Ebd. S. 5, Z. 1-4.
[10] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 105.
[11] Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 6, Z. 6-10.
[12] Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011, S. 463. In dieser Passage benutzt der Übersetzer gleich zweimal das Wort Eifer (eifrig).
[13] Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 7, Z. 11-13.
[14] Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011. Hier besonders die Briefe 63 bis 66 und auch Brief 78.
[15] Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 7, Z. 24f.
[16] Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011. S. 465, Z. 17.
[17] Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 8, Z. 10f.
[18] Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011, S. 465, Z. 30.
[19] Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011. Hier beispielsweise die Briefe 33 bis 35 und auch 54 und 63.
[20] Levison: Vitae Sancti Bonifatii, S. 8, Z. 21f.
[21] Ebd., S. 9, Z. 13-15.
[22] Ebd., S. 9, Z. 15 bis S. 10, Z. 1.
[23] Ebd., S. 10, Z. 10f.
[24] Ebd., S. 10, Z. 16f.
[25] Ebd., S. 12, Z. 15-18.
[26] Ebd., S. 13, Z. 3-7.
[27] Kurze, gut verständliche Darstellung bei: Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer, 2003, S. 16. Umfänglicher im Basiswerk von Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 103f. Barbara Yorke erwähnt nur die Herkunftsregion „probably based in Devon“, da der eigentliche Geburtsort nicht letztgültig festzustellen ist. Vgl. dazu Yorke: The Insular Background to Boniface´s Continental Career, 2007, S. 23f. Über die Problematik der Erwähnung Creditons als Herkunftsort kann am besten Schieffer informieren.
[28] Vgl. Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer, S. 16.
[29] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 103.
[30] Vgl. hierzu Yorke: The Insular Background to Boniface´s Continental Career, 2007, S. 24f. Hier werden die möglichen verwandtschaftlichen Beziehungen des Winfrid konkretisiert. Diese Darstellung hat auch eine gewisse Relevanz für die späteren Beziehungen und Netzwerke auf dem Kontinent.
[31] Gemeint ist hier der Bischof von Eichstätt und nicht der Biograph.
[32] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 104.
[33] Ebd.
[34] Ebd.
[35] Ebd.
[36] Ebd.
[37] Yorke: The Insular Background to Boniface´s Continental Career, 2007, S. 25.
[38] Ebd., S. 26.
[39] Ebd.
[40] Ebd.
[41] Vgl. ebd. S. 24-27. Yorke stellt in diesem Zusammenhang auch Überlegungen zu verwandtschaftlichen Beziehungen ausgehend von den Namen an, die vielleicht nicht bis ins Detail zu verifizieren sind, aber ein Gesamtbild entstehen lassen, welches schlüssig ist.
[42] Ebd., S. 26.
[43] Ebd., S. 27.
[44] Ebd., S. 27.
[45] Vgl. ebd., S. 28f.
[46] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 104.
[47] Ebd.
[48] Die keltische Religiosität hatte in Wessex noch einen gewissen Nachhall. Vgl. hierzu ebd., S. 104-105. Zu Winfrids Kindheit oblag die Seelsorge hier noch den Wanderpredigern.
[49] Vgl. Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer, S. 14.
[50] Ebd.
[51] Ebd.
[52] Ebd.
[53] Vgl. hierzu die ganze Thematik seiner Vermittlungsreise im Oktober 705, auf der Winfrid erstmals auf der Bühne der Diplomatie auftaucht und dann auch eine gewisse Bekanntheit erlangt. Näheres hierzu führt an dieser Stelle zu weit, aber für die Vertiefung empfiehlt sich hier, Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer, S. 25f. oder auch Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 108.
[54] Padberg: Bonifatius – Missionar und Reformer, S. 22.
[55] Yorke: The Insular Background to Boniface´s Continental Career, 2007, S. 34. Sie verweist an dieser Stelle noch auf ein Werk Padbergs. Vgl. dazu die Fußnote 74 bei Yorke.
[56] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 111.
[57] Ebd.
[58] Ebd., S. 113.
[59] Ebd.
[60] Ebd. Aber vor allem auch der überaus aufschlussreiche Aufsatz für die gesamte Thematik Willibrord-Bonifatius von, Flaskamp: Wilbrord-Clemens und Wynfrith-Bonifatius. , in: Sankt Bonifatius Gedenkgabe zum zwölfhundersten Todestag, Fulda/Mainz, 1954, S. 163.
[61] Vgl. Flaskamp: Wilbrord-Clemens und Wynfrith-Bonifatius, S. 160.
[62] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 111.
[63] Vgl. zu den Briefen wie zur Vita in diesem Zusammenhang, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011, Briefe 11 und 12, sowie S. 483 für die Vita. Im Weiteren werden die Stellen von Tangl und Levison zitiert.
[64] „Transactis autem diebus non multis sanctus vir iste venerabilem sedis apostolicae papam beatae memoriae Gregorium a primo secundum […] omnemque sibi per ordinem itineris sui atque adventus occassionem manifestavit et quali ancxius desiderio diutius desudasset aperuit.“ Levison: Vitae Sancti Bonifatii. S. 21, Z. 8-14.
[65] „Sanctus […] papa [...] inquisivit, an litteras ab episcopo suo commendaticias detulisset.“ Ebd., Z. 14-17.
[66] Ebd., Z. 23.
[67] Ebd., S. 22, Z. 1f. Als Zeitpunkt Übergabe der Briefe ist bei Levison der 15. Mai 719 nachgetragen.
[68] Ebd., Z. 2-5.
[69] Vgl. hierzu, Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 112, von dem hier bezüglich der Einschätzung der Realität täglicher Gespräche zwischen Papst und Bonifatius, etwas abgewichen wird.
[70] Ebd., S. 113.
[71] Tangl: Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus. S. 17, Z. 6f. Für die weitere Vertiefung sei auch auf die Fußnote 1 an dieser Stelle bei Tangl hingewiesen.
[72] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 112.
[73] Ebd.
[74] Flaskamp: Wilbrord-Clemens und Wynfrith-Bonifatius, S. 163f.
[75] Tangl: Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, S. 16, Z. 1-5.
[76] Ebd., Z. 16f.
[77] Vgl. Fußnote 133.
[78] Vgl. in diesem Zusammenhang die Datierung nach den oströmischen Kaisern, die den Zeitpunkt des Briefes deutlich terminieren, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Buchner: Briefe des Bonifatius – Willibalds Leben des Bonifatius, 2011, S. 46/47.
[79] Tangl: Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, S. 17, Z. 8f.
[80] Ebd., Z. 11
[81] Ebd., S. 18, Z. 2f.
[82] Ebd., Z. 4-7.
[83] Ebd., S. 18, Z. 7-9.
[84] Semmler: Kloster, Mission und Seelsorge im Frühmittelalter, S. 307.
[85] Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 112.
[86] Ebd., S. 114.
[87] Vgl. Flaskamp: Wilbrord-Clemens und Wynfrith-Bonifatius. S. 164.
[88] Vgl. Schieffer: Winfrid-Bonifatius, 1972, S. 118f.
[89] Ebd., S. 119.
[90] Ebd., S. 143. Es besteht nach Schieffer die Möglichkeit eines Treffens zwischen dem mittlerweile gefestigten Karl Martell und Bonifatius in der Rheingegend, da Karl Martell für den Juli 722 in Zülpich nachweisbar ist. Außerdem wählt Bonifatius auf seiner zweiten Romreise eine Reiseroute durch Francien.
[91] Ebd., S. 142.
[92] Ebd.
[93] Der dem Papste geleistete Gehorsamseid ist in Bonifatius Verständnis eine lebenslange Angelegenheit. Dies lässt sich insbesondere an späteren Briefzeugnissen ablesen, die den Umgang mit schlechten Bischöfen am fränkischen Hof zum Inhalt haben. Vgl. hierzu auch, Sante, Georg Wilhelm: Bonifatius, der Staat und die Kirche, in: Sankt Bonifatius Gedenkgabe zum zwölfhundertsten Todestag, Fulda/Mainz, 1954, S. 207. Hier wird für den Obödienzeid insbesondere auf Brief 16 verwiesen.
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