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Mehr InfosBachelorarbeit, 2011, 86 Seiten
Bachelorarbeit
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
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Nach der kurzen begrifflichen Einleitung soll der Hauptteil dieser Arbeit sich intensiver mit der Heavy Metal-Szene auseinandersetzen. Zunächst soll ein tieferer Einblick in die Szene gegeben und wesentliche Teile des Szenelebens vorgestellt werden. Die Differenzierungen innerhalb der Szene werden dabei möglichst detailliert erläutert, um so ein umfassendes Bild zu schaffen. Im zweiten Teil geht es dann hauptsächlich um die Auseinandersetzung mit phänotypischen Merkmalen der Zugehörigkeit und der Zusammenführung von Religion mit dem Leben als Heavy Metal-Fan. Im letzten Abschnitt soll dann genauer auf die Inhalte der Musik eingegangen werden, da die Musik den elementarsten Bestandteil des Heavy Metal-Szenelebens markiert.
All diese Aspekte werden vor dem Hintergrund der Grundlagen zu den Begriffen Jugend und Szene beleuchtet und dahingehend untersucht, welchen Einfluss sie auf das Szeneleben haben.
Wie bereits angeführt, bemerkte Ferchhoff den großen Abstand von Forschern zu Szenen aus Angst und Unwissenheit heraus. Dies spiegelt sich nicht nur in der Forschung, sondern auch im Zusammenleben mit Personen wider, die einer anderen Szene angehören. Aus diesem Grund besteht die begründete Annahme, dass ein hohes Maß an subjektivem Wissen, Stereotypen und Vorurteilen im Raum stehen und die Meinung von Personen über Gruppierungen prägen. Daher soll nun ein Einblick in die Heavy Metal-Szene gegeben werden, der eine objektive Betrachtung ermöglichen soll.
Zunächst soll der Begriff Heavy Metal erläutert werden, wobei sich herausstellt, dass eine einheitliche Definition schwierig ist. Laut Duncan 1984 ist Heavy Metal eine „prollige, scheußliche, stillose, unkultivierte […], fürchterliche und dumme Musik, ja noch nicht einmal Musik.“[1] Eine musikalische Analyse würde jedoch zeigen, dass es ein Genre der Rock-Musik ist und durch viele unterschiedliche Strömungen geprägt wurde. Musikalisch sind die Wurzeln vor allem im Bereich des Jazz und des Blues zu suchen, aus denen sich später dann der Rock’n’Roll entwickelte.[2] Im Rocklexikon von Graves, Schmidt-Joos und Halbscheffel wird er mit dem Begriff des Heavy Rock gleichgesetzt, was jedoch ein verzerrtes Bild aufwirft.[3] Heavy Metal ist mehr als nur harte Rockmusik. Dementsprechend wurde auch ein Terminus dafür gewählt, der in seiner wörtlichen Bedeutung mit „ Schwermetall“ zu übersetzen ist. Diese Assoziation ergibt sich, so Bruckmoser und Wulff, durch einen „massiven Soundteppich“, der durch stark verzerrte Gitarren und massigen Schlagzeugeinsatz erzeugt wird und an zähflüssiges Metall beim Gießen erinnert.[4] Die Entstehungsgeschichte des Szenenamens ist umstritten. Bis heute ist nicht geklärt, wer den Ausdruck Heavy Metal als erstes prägte. Weinstein zitiert Musikjournalisten, die diesen Terminus bereits zu Beginn der 1970er Jahre verwenden.[5] Auch die Band Steppenwolf soll mit der Textzeile „Heavy Metal Thunder“ aus ihrem berühmten Song ‚ Born to be wild‘ namensgebend für diese Musikrichtung gewesen sein.[6] Die Einigung darüber kann jedoch bis heute nicht dokumentiert werden.
Eine historische Herleitung des Begriffes gibt hingegen Walser. Er behauptet, dass es im 19. Jahrhundert eine Metapher für schwere Waffen und menschliche Kraft war und belegt das an Redewendungen wie „He is a man of heavy metal“.[7] Auch Scherer stellt aus musiksoziologischer Sicht eine Verknüpfung zwischen Heavy Metal und Waffen her. Er bezieht seine Argumentation darauf, dass die technischen Grundlagen für diese Musik aus nachrichtentechnischen Forschungen zur Zeit der Weltkriege stammen. Weiterhin implementiert er, dass die Musik nicht den Schrecken des Krieges ausdrückt, sondern selbst dieser Schrecken ist.[8] Doch der Heavy Metal war nicht die einzige Musik, die sich dieser Technik bediente und somit sollte dieser Vergleich kritisch betrachtet werden. Dennoch unterstreicht er einerseits, dass es sich um sehr kraftvolle Musik handelt, welche mit schweren Waffen, also lauten verzerrten Gitarren und massivem Schlagzeug, umgesetzt wird. Andererseits generiert eine solche Herleitung gleichzeitig Stereotype. So wird erreicht, dass als Metalhead nur die angesehen werden, die einem martialischen Erscheinungsbild entsprechen und einen gewissen Hang zur Gewalt haben. Auf diese Thematik wird aber später noch näher eingegangen.[9] Einen treffenderen Vergleich für begriffliche Herleitung führt Roccor an, die das Spiel des Schlagzeugs der Präzision und Lautstärke von Maschinen und die Verzerrungen der Gitarre dem Geräusch einer arbeitenden Kreissäge gegenüberstellt.[10]
Heavy Metal ist also eine durch verzerrte Gitarren und schnell gespielte Riffs entstandene Strömung der Rockmusik. Person 1 definiert Heavy Metal als eine „Art Musik, die versucht ehrlich zu sein, Spaß zu vermitteln aber auch Probleme aufzuzeigen.“[11] Jedoch bleibt es schwer eine genaue Definition aufzustellen und die exakte Herleitung des Begriffes sowie feste Begründer sind nicht zu nennen. Roccor ist der Meinung, dass Heavy Metal sinnlich erlebt, gehört und gefühlt werden muss, um verstanden zu werden.[12] Damit wird impliziert, dass jeder selbst eine für sich gültige Definition aufstellen kann - und muss - und somit gleichzeitig seine eigene Position in der Beziehung zum Heavy Metal festlegt. Dadurch bedingt gibt es verschiedene Sichtweisen auf die Musik, auch innerhalb der Szene. Fans unterscheiden sich stark in ihren Vorlieben. Die einen sehen nur die Musik aus den Anfängen als „richtigen“ Heavy Metal an, für wieder andere fallen lediglich Balladen aus dem Schema und stellen einen Stilbruch dar.
An dieser Stelle greift die musikalisch-gesellschaftliche Verortung von Jugendlichen in Szenen und Jugendkulturen. Sie entscheiden für sich allein, welche Prämissen gesetzt und welche Stellung innerhalb der Szene eingenommen wird. Dabei ist nicht sicher, ob sie experimentieren oder einer Linie folgen, die durch andere Personen, wie zum Beispiel Eltern, Geschwister oder Freunde vorgegeben wird. Dieses Phänomen ist im Bereich von Heavy Metal sehr stark ausgeprägt, da es eine mannigfaltige Auffächerung unter diesem musikalischen Oberbegriff gibt. Nach einer kurzen Entstehungsgeschichte soll eben diese Masse an Subgenres an kurzen Beispielen dargestellt werden.
Für nahezu alle Entdeckungen dieser Welt gibt es ein festes Datum, wann sie erfunden oder das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Wie bei vielen Teilen der Musik ist es auch beim Heavy Metal schwer an einem exakten Datum festzumachen. Heutzutage ist die Szene bei weitem nicht mehr so überschaubar, wie zu ihren Anfängen und deswegen ist es wichtig, einen entstehungsgeschichtlichen Abriss zu geben.
Wie bereits erwähnt, liegen die musikalischen Wurzeln im Bereich des Jazz und Blues, aus denen sich später der Rock’n’Roll entwickelt hat. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war die beliebte Musikrichtung, welche durch große Musiker wie Elvis Presley oder The Beatles geprägt wurde, im Auflösungsprozess begriffen. Der negative Gipfel dieser Entwicklung war der tragische Ausgang eines Gratiskonzerts der Rolling Stones, bei dem im Dezember 1969 vier Menschen ums Leben kamen.[13] Auch der Tot der Musikikonen Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison zwischen den Jahren 1970 und 1971 hinterließ ein tiefes Loch in der Rockmusikszene. Die sogenannte „Love Generation“, die sich in den 60er Jahren als Protestkultur mit dem Ziel von Liebe und Frieden entwickelt hatte, löste sich auf, da sie die Utopie erkannten, der sie sich verschrieben hatten.[14] Zur gleichen Zeit entwickelte sich in den Industriezentren Englands eine neue Form der musikalischen Protestbewegung. Ihr voran ging die Band Black Sabbath mit ihrem gleichnamigen Debütalbum. Sie suchten in ihren Texten nicht nach Lösungsvorschlägen, sondern zeigten ein hartes Bild der Realität in einer durch Krisen und Kriege geprägten Zeit auf.[15] Diesen Pragmatismus propagierten auch Bands wie Led Zeppelin, Deep Purple oder Alice Cooper. Sie schufen einen neuen Härtegrad der musikalischen Ausarbeitung des Rock und setzten zunehmend auf harte Riffs, um ihren Songs Nachdruck zu verleihen. In der Jam Musikdokumentation wird dies an einem Beispiel treffend beschrieben:
„Mit den Requisiten einer Broadway-Show verliehen Alice Cooper ihrer Message, dass Amerika auf Sex und Gewalt aufgebaut ist, Nachdruck. Make-up-verschmierte Gesichter, gleichgeschlechtliche Anspielungen und immer mehr Horrorelemente waren ihre Antwort auf die harmoniesüchtige Hippiegeneration.“[16]
Mit Ausnahme von Alice Cooper in Amerika, zentrierte sich die neue Metal-Bewegung in England. Besonders die bereits erwähnten Bands konnten eine schnell wachsende Fangemeinde verzeichnen. Wie Roccor beobachtete, wuchs die Fan-Basis auch auf deutschen Boden stetig an und setzte sich zum Großteil aus ähnlich gelagerten Milieus zusammen, wie die Bands selbst.[17] Dies bedingte die starke Identifikation auf Seiten der Fans mit der Musik und den Künstlern. Folglich ging die Entwicklung dahin, dass viele Fans auch selbst diese Musik praktizieren wollten. Durch ihren eigenen musikalischen Stil charakterisiert, nahmen somit immer mehr Bandprojekte Einfluss auf die Entwicklung des Genres. Dem voran standen und stehen die britischen Bands Motörhead und Judas Priest. Ihre Abwandlung der Musik von Black Sabbath und Led Zeppelin prägten den Sound so sehr, dass dieser Bewegung ein eigener Name zu Teil wurde: New Wave of British Heavy Metal (NWOBHM). Diese neue Stilrichtung, die sich Ende der 70er Jahre bildete, ist gleichzeitig namensgebend für die komplette Heavy Metal-Szene.[18] Im Unterschied zu den bereits bestehenden Bands setzten die neuformierten Gruppen der NWOBHM-Bewegung wie Iron Maiden oder Saxon (beide heute noch aktiv und erfolgreich) nicht auf politisch motivierte Texte, sondern verschrieben sich der Musik selbst und bildeten einen Gegenpol zur kommerzialisierten Unterhaltungsindustrie.[19] Musikalisch wird dies durch harte Riffs und schrillen Gesang ausgedrückt, der durchaus am Geschmack des Ottonormalbürgers vorbei geht, was eigene Erfahrungen bestätigen.
Optisch wurde diese Haltung durch massiven Einsatz der Farbe Schwarz, gepaart mit nietenbestückter Lederkleidung zum Ausdruck gebracht und prägte zugleich das Erscheinungsbild der Heavy Metal-Bewegung für die nächsten Jahre.[20] Wie sich die phänotypische Präsentation in der Szene gewandelt hat, wird an späterer Stelle aufgegriffen.[21]
Die Entstehung des Heavy Metal ist also zusammenfassend an die Auflehnung gegen politische Missstände und die Abkehr vom kommerziellen Hippietum geknüpft. Dabei wurden Themen angesprochen, die eine harte Seite der Realität widerspiegeln und in der Öffentlichkeit nicht immer eine bewusste Beachtung fanden. Weiterhin wurden tabuisierte Attribute als Aufmacher verwendet und verliehen der Musik einen besonderen Reiz. Besonders die Verwendung von okkulten Symbolen und Praktiken fanden großen Anklang in der Szene. Deutlich wird dies am Beispiel von Black Sabbath, die sich nicht nur in ihrer Musik mit Hexenkunst umgaben, sondern sich infolge der Verwendung von Pentagrammen und ähnlichen Symboliken des Okkultismus gegen Anschuldigungen der Teufelsanbetung wehren mussten.[22] Das war auch der Grund dafür, dass die Musik nur schwer Erfolg hatte. Neben Zensurversuchen aufgrund angeblicher satanistischer Motive, herrschte kommerzielle Gleichgültigkeit und es mangelte an Unterstützung der Medien.[23] Von Weinstein wird Heavy Metal dennoch als „beast that refuses to die“ [24] („Monster, das nicht sterben will“) beschrieben, da er diesen Widrigkeiten trotzte und sich etablieren konnte. Heutzutage erfahren viele Heavy Metal-Bands, wie AC/DC, Iron Maiden, Kiss oder Metallica, kommerzielle Beachtung und haben sich zu wahren Mediengiganten entwickelt. Eine weit verbreitete Ansicht unter Bands und Anhängern ist jedoch, dass es lediglich die Musik und die Treue der Fans braucht, um Erfolg zu haben. Dies wird dadurch unterstrichen, dass es auch Konzerte von „großen“ Bands gibt, die lediglich über Flyer, in Fanzines oder anderen Foren beworben werden. Doch auch wenn Bands wie Biohazard propagieren „Music is for you and me not the fucking industry“ [25] („Musik ist für mich und nicht für die verdammte Industrie“), lässt sich die Vermarktung der Musik nicht aufhalten, wenn die Bands Erfolg haben und Geld verdienen wollen.
Der Hang zu verbotenem und gesellschaftlich nicht akzeptiertem Verhalten scheint den Reiz an der Musik zusätzlich zu steigern. Besonders Jugendliche finden daran großen Gefallen. Sie befinden sich in der Phase der Identitätsbildung und müssen erst noch abwägen, ob sie mit solchem Verhalten sympathisieren oder nicht. Wie bereits beschrieben, ist diese Phase durch die Ausreizung sozialer und gesellschaftlicher Grenzen geprägt und ermöglicht so eine schnelle Verortung innerhalb der Szene. Es ist jedoch falsch zu pauschalisieren und zu behaupten, dass die Sympathie allein aus Gründen der Auflehnung gegen das Elternhaus oder ähnliches generiert wird.
Fest steht, dass die NWOBHM in den 80er Jahren den Höhepunkt der damaligen Entwicklung des Heavy Metal kennzeichnet und gleichzeitig den Grundstein für eine breite stilistische Ausweitung des Genres legte.[26]
Den Ursprung für diese Entwicklung markieren, wie bereits dargelegt, die Bands Bl ack Sabbath, Led Zeppelin und Deep Purple, wobei bis heute strittig ist, wer der eigentliche „Erfinder“ des Heavy Metal ist. Christe hat dafür eine treffende Umschreibung gefunden: „Während Black Sabbath das Wesen des Heavy Metal entfesselten, arbeiteten Led Zeppelin und Deep Purple seine Konturen aus und verliehen ihm Sexappeal.“[27] Mit dieser sehr versöhnlichen Aussage dürften alle Vertreter zufrieden sein, da jedem eine entscheidende Rolle zugeschrieben wird. Auch die Musikfachwelt hat sich mittlerweile darauf geeinigt, dass sich Black Sabbath und Led Zeppelin die Ehre des Genreurhebers teilen dürfen.[28]
Nach der Skizzierung der Entstehungsgeschichte des Heavy Metal, soll nun aufgezeigt werden, wie die Entwicklung danach voran schritt.
Ferchhoff bemerkte 1995, dass im Verlauf der Entwicklung nicht nur neue Jugendkulturen entstehen, sondern die bestehenden sich auch weiter ausdifferenzieren.[29] Dieses Phänomen ist am Beispiel der Heavy Metal-Szene ebenfalls zu beobachten.
Ein erster wichtiger Schritt ist bereits mit der Herausbildung des NWOBHM getan, der, wie bereits erwähnt, die Grundlage für die weitere Auffächerung des Genres legte. In ihm kamen die harten Gitarrenriffs mit Einflüssen aus dem Bereich des Punks zusammen und formten so den unnachahmlichen Sound, wie er beispielsweise bei der britischen Band Iron Maiden zu finden ist. „Zu jener Zeit entstand das Gerüst dessen, was bis heute im Allgemeinen unter dem Begriff Heavy Metal verstanden wird[…]“ [30], beschreibt Lücker diesen Zeitpunkt.
Nach dem Hardrock-Jahrzehnt der 70er Jahre und der NWOBHM-Ära zu Beginn der 80er, begann sich die Musik zu wandeln. Ein Teil der Bands praktizierte die gebräuchliche Spielweise der Musik und titulierten dies bereits kurz nach der Entstehung als klassischen Metal, was laut Christe die Definition von Heavy Metal im eigentlichen Sinne darstellt. Ihre Vertreter waren – und sind es bis heute – Musikgrößen wie AC/DC, Black Sabbath, Dio, Judas Priest oder die deutschen Scorpions.[31] Jedoch drängten die Fans der damaligen Zeit auf mehr und forcierten damit eine Intensivierung des Heavy Metal. Die Riffs wurden schneller und die Double-Bass am Schlagzeug klang zunehmend wie ein Maschinengewehr. Damit war die Zeit des Speed- oder Trash-Metal geboren, die auf der extremen Spielart bekannter Heavy Metal-Bands wie Motörhead aufbaute. Das Zentrum dieser Bewegung lag in der Bay Area von San Francisco und wird durch Bands wie Metallica und Slayer bekleidet.[32] Wann genau sich der Trash-Metal etablierte, ist in der Literatur nicht genau festgelegt. Christe scheint den Beginn dieses Entwicklungsabschnitts mit dem Erscheinen von Metallicas Debütalbum „Kill ’em all“ gleichzusetzen und stellt die Band damit als die Begründer des Trash-Metal dar.[33] Das erste offizielle Bandfoto von Metallica ist in Abbildung 2 zu sehen.
Musikalisch hebt sich die Bewegung deutlich durch Geschwindigkeit vom klassischen Metal ab. Für Schäfer macht „Beinhahe durchgängiges Double-Bass-Trommelfeuer, unisono-präzise Sechszehntel der Rhythmusgitarren, durchaus abwechslungsreiche Arrangements mit komplexen, dennoch melodiösen, häufig zweistimmigen Leadgitarrensätzen, akustische Intros, Outros und Picking-Mittelteile, [und] das Tempo raffiniert […] verschleppende Brücken“ [34] das Wesen eines Trash- oder Speed-Metal-Songs aus.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Metallica 1983: Erstes offizielles Band-Foto
Quelle: Christe 2005, S. 101.
Dieser Faszination erlagen eine Menge Menschen, denn die Fangemeinde wuchs weiter an. Doch die Bedürfnisse der Fans gingen auseinander und so spaltete sich die Entwicklung nach der enormen Intensivierung an dieser Stelle auf.
Auf der einen Seite entstand mit Glam-Rock ein neues Subgenres, welches kurioser Weise durch eine Reduzierung des Tempos charakterisiert war. Durch diese Verlangsamung wurde die Musik auch auf dem kommerziellen Markt erfolgreich und konnte von nun an strikt nach dem Massenkonsum ausgerichtet werden. Dies führte dazu, dass Text, Arrangements, Bühnenshows und Kleidung einem gewissen Bild entsprechen mussten. Um dieses zu kreieren, wurden neben geschminkten Gesichtern, wie sie besonders bei KISS berühmt sind, auch bunte und glitzernde Kleidungsstücke eingesetzt und die Haare mit reichlich Haarspray in Form gehalten.[35]
Ein solches Auftreten, wie in Abbildung 3 bei der Band Nitro zu sehen, sorgte für Empörung in der Metal-Szene, minderte jedoch nicht den kommerziellen Erfolg. Herr geht sogar so weit und schreibt, dass „exaltiertes Gehabe und kunterbunte Bühnenklamotten reziprok zum musikalischen Können steigen, um diesen Mangel zu kaschieren“ [36], stellt die Glam-Rocker also als Dilettanten hin. Doch noch heute sind Bands aus dieser Zeit erfolgreich: KISS, Nitro, Aerosmith oder Sweet, um nur einige zu nennen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Nitro – Typische Glam-Rocker
Quelle: Christe 2005, S. 175.
Auf der anderen Seite der Aufspaltung steht das, was auch als extremste Form des Heavy Metal bezeichnet wird: Death Metal und Grindcore. Die Geschwindigkeit des Spielens wurde im Vergleich zum Speed-Metal, dessen Name allein schon pure Geschwindigkeit ausdrückt, nochmals angehoben und klingt für den Hörer im ersten Moment wie eine Aneinanderreihung von unangenehmen Geräuschen. Sie wirkt dadurch aggressiv, was durch einen tiefen röchelnd-gurgelnden Gesang, dem sogenannten „Growling“, untermauert wird. Inhaltlich wird sich mit allen Facetten des Todes auseinandersetzt.[37] Während im Death Metal noch einige melodische Elemente erkennbar sind, sind sie im Grindcore selten zu finden.[38] Eine solche musikalische Härte lässt vermuten, dass es wenige Anhänger dieses Subgenres gibt. Doch weit gefehlt. „Während England das Heimatland des Heavy Metal gewesen war und das Herz des Trash in San Francisco pochte, gedieh Death Metal auf der ganzen Welt.“[39]
Jedoch muss festgehalten werden, dass diese Verbreitung fast ausschließlich szeneintern und im Untergrund stattfand, da die Texte keine kommerzielle Massentauglichkeit besaßen. Dennoch konnten sich seit der ersten Stunde Bands wie Death und Morbid Angel, die neben der Musik auch mit ihren Bandlogos schockieren und gruseln wollten, etablieren und bis heute in der Szene halten. Ein Beispiel für die angesprochenen Bandlogos ist in Abbildung 4 zu sehen, die das Originallogo der Band Death zeigt.[40]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Originallogo von Death
Quelle: Christe 2005, S. 253.
Ähnlich gelagert wie der Death Metal entwickelt sich auch der sogenannte Black Metal zu einer noch härteren Spielweise, als das bis dahin in der NWOBHM bekannt war. Die düstere Abwandlung des Trash setzt sich thematisch stark mit Satanismus und Okkultismus auseinander und verwendet einschlägige Symboliken, wie Pentagramme und umgedrehte Kreuze.[41] So kommt es, dass Schäfer beispielsweise Black Metal-Konzerte mit schwarzen Messen vergleicht.[42] Musikalisch ist es erneut ein Extrem im Bereich der Spiel- und Machart. Der Gesang verdient diesen Namen eigentlich nicht mehr, da es sich um eine hysterische Form des Kreischens handelt und die Double-Bass des Schlagzeugs mit dem Gitarrenspiel scheinbar „um die Wette rennt“. Die Alben sind extrem und sollen dies auch sein, daher spricht Lücker auch von einer „kommerziellen Verweigerungshaltung“ gegenüber diesem Subgenre. Allerdings führte das nicht zu einem Einbruch, sondern steigerte das Interesse zusätzlich.[43]
Inspiriert durch Venom, die mit ihrem Album „Black Metal“ dem Genre einen Namen gaben, formierte sich in Norwegen eine umstrittene Abwandlung des Black Metal. Während bei ihren großen Vorbildern der Satanismus als gezieltes Mittel zur Provokation eingesetzt wurde, ging es in den frühen 90er Jahren in die Lebensphilosophie der Fans über. Sie nahmen sich heidnischen Bräuchen an und vertraten egozentrische Allmachtsfantasien, welche Charakteristika einer nationalsozialistischen Prägung enthielten.[44] Zu Beginn der 90er Jahre schlugen die Aggressivität und die Radikalität aus der Musik auf die Straße um und es kam durch Anhänger der norwegischen Black Metal-Szene zu Mord, Kirchenbrandstiftungen und anderen Straftaten.[45] Dies kann ein Grund sein, warum der Szene allgemein die Akzeptanz in der Gesellschaft fehlt und sie mit Stereotypen belastet ist, die später noch erklärt werden.
Es gab neben der Radikalisierung in Norwegen aber auch noch eine andere Entwicklung in der Szene. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bildeten sich der Alternative-Rock und der Grunge heraus. Die bekanntesten Vertreter des Grunge sind zweifelsohne Nirvana, die mit ihrem Album „Nevermind“ 1992 ein neues Kapitel in der Musikgeschichte aufschlugen. Diese neuartige Musik war aus dem Heavy Metal entstanden und doch grundverschieden. Mit Einflüssen aus verschiedenen Teilen der Musikwelt prägten die Bands das neue Musikbild. Fans und Künstler galten als introvertierte und nachdenkliche Personen, die genretypisch mit zerrissenen Jeans und Flanellhemd durch die Straßen liefen. Dennoch lief der weltweite Erfolg dem Heavy Metal bald den Rang ab und sorgte dafür, dass dieser plötzlich als „veraltet“ galt.[46] Christe formuliert es folgendermaßen: „In den trüben Augen des Mainstreams war Metal tot. […] Obwohl der harte Sound in Europa noch immer regierte, hatte man die Amerikaner in dem Glauben eingelullt, es gäbe keinen Grund mehr, von der Gesellschaftsnorm abzuweichen.“[47]
Trotz einer Art medialer Abwesenheit in der Mitte der 90er Jahre, war der Heavy Metal stets im Untergrund präsent und wurde durch die Kraft der Fans am Leben gehalten. Abbildung 5 verdeutlicht schematisch die Entwicklung innerhalb der Szene und zeigt deutlich eine Lücke um das Jahr 1995, die stellvertretend für die mediale Krise gesehen werden kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Schematische Darstellung der Heavy Metal-Entwicklung
Quelle: Eigene Abbildung nach Christe 2005, S. 8-11.
Dennoch blieb die Szene in der Zeit aktiv. Als Indiz führt Christe an, dass trotz dieser angedichteten Krise die Verkaufszahlen von Heavy Metal-CDs noch über denen kommerziell erfolgreicher Künstler liegen.[48] An diesem Punkt zeigt sich, dass es nur einem kurzfristigen Zugehörigkeitsgefühl bedarf, um eine Szene so zu unterstützen. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich Heavy Metal als Lebensstil manifestiert und sich daraus weiterentwickelt.
Diese Weiterbildung ist in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zu erkennen, in der der Heavy Metal einen erneuten Aufschwung erlebte. Der Grund hierfür sind Bands wie Machine Head, Linkin Park, Slipknot oder Korn, die den klassischen Heavy Metal mit neuen Einflüssen zum New Metal oder Neo-Trash Metal formen. Besonders das Subgenre New Metal erfreut sich starker Popularität. Es bewirkt auch, dass sich einige Bands, wie beispielsweise Pantera, neu formieren und aus dem Ruhestand zurückkehren, um sich wieder der Musik zu widmen. Sie spielen den alten Sound der NWOBHM und verkaufen ihn neu unter dem Deckmantel des True Metal.[49] Inwieweit finanzielle Gründe Teil dieser Entscheidung sind, wird jedoch nicht angegeben. Aber auch unter dem neuen Begriff „Hardcore“ mit zahlreichen Untergliederungen, finden sich viele Einflüsse aus dem ursprünglichen Heavy Metal wieder und etabliert somit dieses Genre innerhalb der Szene.
Dieses Kapitel soll zeigen, dass Heavy Metal ein vielschichtiges Genre ist, welches im Laufe der Zeit eine gewaltige Auffächerung entwickelt hat. Werden diese genauer betrachtet, sind sogar weitere Verzweigungen festzustellen, deren Betrachtung allerdings den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Es ist durchaus gelungen darzustellen, dass die Szene sehr aktiv ist, oder, wie Schäfer es ausdrückt, brummt.[50] Dennoch musste sie im Mai 2010 mit dem Tot von Ronnie James Dio einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Dio galt als einer der Väter des Heavy Metal und ernannte sich selbst zum Erfinder der Teufelshörner, auch „Cornuto-Geste“ genannt.[51] Fanzeitschriften, wie „RockHard“ oder ähnliche, waren voll mit Beileids- und Trauerbekundungen von Fans und befreundeten Musikern.[52] Dies unterstreicht die starke Identifikation der Fans mit der Musik und den Künstlern, aber auch generell den Zusammenhalt innerhalb der Szene.
Nach der Darstellung der Szeneentwicklung in den letzten 40 Jahren kommt nun die Frage auf, wer dieser Szene eigentlich angehört und dafür sorgt, dass Heavy Metal-Musik einen dauerhaften Erfolg verzeichnen kann. Aus diesem Grund soll im folgenden Kapitel ein Einblick in die strukturelle Gestaltung der Szene gegeben werden.
In der untersuchten Literatur gibt es verschiedene Meinungen über das Bild des Metalheads, welche durch starke Stereotypisierungen geprägt sind. Vertraut man der Aussage von Graves und Schmidt-Joos, so sind auf einem Heavy Metal-Treffen nur junge weiße Männer aus unteren Bildungsschichten anzutreffen, die neben der typischen Kutte auch Sexualängste mit sich herumtragen und sich deswegen zu dieser Musik hingezogen fühlen.[53] Auch Duncan, dessen harte Beschreibung der Musik bereits an früherer Stelle angeführt wurde, präzisiert den Metalhead als schwachsinnigen Menschen mit großer Klappe und zotteligem Haar.[54] Mit dieser Beschreibung werden nicht nur die Fans, sondern auch die Künstler von Duncan diffamiert. Der hier bereits oft erwähnte Erziehungswissenschaftler Baacke findet zwar weniger drastische Worte, doch ordnet er die Fans auch einem „semi-proletarischen Milieu“ zu.[55] Es findet sich eine Vielzahl weiterer Beschreibungen der Fans, der Szene und der Musik. Im Grundtenor beinhalten jedoch fast alle Aussagen das Bild von sozial unterprivilegierten Jugendlichen, wie es auch Wiecke und Ziegenrücker formulieren.[56]
All diese Aussagen bestimmen das Bild des Heavy Metal in einschlägiger Literatur. Jedoch scheinen diese auf den stereotypisierten Ideen der Autoren und nicht auf validen Daten zu basieren, da keinerlei Studien, Erhebungen oder sonstige Beweise für die aufgestellten Aussagen angeführt wurden. Somit sind all diese Aussagen kritisch zu betrachten und halten einer Argumentation nicht stand. Anders hingegen ging Roccor vor, die mit einer quantitativen Erhebung beispielsweise die Altersstruktur innerhalb der Szene untersuchte. Dabei stellte sich heraus, dass 61% der befragten Personen die von ihr festgelegte Grenze von 20 Jahren überschritten hatten und als Erwachsene galten. Die gesamte Alterspanne der Befragten reichte von 13 bis 42 Jahren. Dies widerlegt die Annahme, dass es sich bei Heavy Metal-Fans lediglich um Jugendliche handelt.[57] Als Grund für die große Altersdifferenz nennt Roccor den Prozess im Werdegang eines Heavy Metal-Fans, der je nach Eintrittsalter in die Szene verschiedene Stufen durchläuft. Besonders in der Phase der Jugend, in der, wie bereits beschrieben, die gesellschaftliche Verortung mittels Abgrenzung und Darstellung der eigenen Persönlichkeit entscheidend ist, kann diese Entwicklung einsetzen und den Werdegang zum Fan initiieren. Eine solche Evolution zum Fan ist jedoch nicht nach zwei Jahren abgeschlossen, sondern zieht sich über einen längeren Zeitraum. Das erklärt, warum auch viele ältere Personen, die schon längst nicht mehr als jugendlich gelten, Teil der Szene sind.[58]
Das Vorurteil, dass Metalheads stets weiße Männer sind, kann ebenfalls entkräftet werden. Lücker beruft sich dabei auf die globale und damit Ethnien übergreifende Ausbreitung der Musik. Dieses Argument wird durch verschiedene Einflüsse in den einzelnen Subgenres bestätigt, die Metal in jedem Kulturkreis der Welt anders klingen lässt. Von Lücker werden neben den Erfolgen von Iron Maiden in Südamerika auch weitere Bands, wie Black Death und Sound Barrier angeführt, die sich ausschließlich aus farbigen Musikern zusammentun.[59]
Eine weitere Erhebung zur Mitgliederstruktur bietet eine Umfrage des Szene-Magazins „Rock Hard“, dessen Ergebnisse in den Rock Hard-Mediadaten 2011 erschienen.[60] Aus den Daten lässt sich eine geschlechtsspezifische Verteilung innerhalb der Szene erkennen, die mit 91% der Befragten eine deutliche Dominanz bei den Männern zeigt.[61] Doch es gibt durchaus auch Frauen in der Heavy Metal-Szene, sowohl in der Fanmenge, als auch auf der Bühne. Während die in Abbildung 6 zu sehende Doro Pesch als Solo-Künstlerin und Candace Kucsulain, Frontfrau der Hardcore-Band Walls of Jericho, versuchen das Bild der Frau auf der Bühne zu etablieren, wird den Frauen in den Reihen der Fans nicht wirklich Beachtung geschenkt, so Nolteernsting.[62] Wenn einmal Frauen im Publikum anwesend sind, werden diese als Begleitpersonen von männlichen Fans oder gar als Groupies wahrgenommen. Häufig ist der Frauenanteil bei Konzerten aber kaum feststellbar. Als Gründe werden beispielsweise die Härte der Musik oder die Aggressivität allgemein angeführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Doro Pesch
Quelle: Roccor 1998, S. 87.
Dave Lombardo, Drummer von Slayer, sieht die Gründe für die geringe Frauenquote im Aussehen der Musiker, da diese nicht dem Boygroup-Ideal entsprächen und somit weniger anziehend auf Frauen wirken sollen. Allerdings hält Nolteernsting fest, dass die Frauenquote in den letzten Jahren dennoch zunimmt.[63]
Ein letztes gravierendes Vorurteil, welches an den Heavy Metal-Fans hängt, ist, dass es sich lediglich um ungebildete Personen der unteren Bildungsschichten handelt. Die Rock Hard-Mediadaten zeichnen allerdings ein anderes Bild. Aus ihnen geht hervor, dass 86% der Befragten das Abitur gemacht haben und 35% sich in einem Studium befinden oder dieses beendet haben.[64] Dies ähnelt Ergebnissen von Roccor, die unter ihren knapp 120 befragten Fans 33 Schüler fand, von denen 27 das Gymnasium besuchten.[65] Roccors Erhebung ist zwar bei Weitem nicht repräsentativ und erhebt auch nicht diesen Anspruch, untermauert dennoch die Ergebnisse aus den Rock Hard-Mediadaten. Auch aus der eigenen Umfrage geht hervor, dass nahezu alle Befragten (8 von 9) das Abitur haben und studieren. Weiterhin kann hier eine Studie aus York angeführt werden, bei der die Universität Warwick eine Untersuchung mit über Tausend Mitgliedern der National Academy for Gifted and Talented Youth [66] durchgeführt hat. Dabei gaben mehr als ein Drittel der Befragten an, dass Heavy Metal ihre Lieblingsmusikrichtung sei.[67] Jedoch bleibt die Frage unbeantwortet, ob diese Jugendlichen durch das Hören von Heavy Metal so intelligent geworden sind oder intelligent waren und angefangen haben Heavy Metal zu hören. Deutlich wird auf jeden Fall, dass es keineswegs Musik für ausschließlich grenzdebile Alkoholiker ist, sondern sich in der Szene ein breites Bild der Bevölkerungs- und Bildungsschicht widerspiegelt. Aufgrund der vorgelegten Daten ist eher anzunehmen, dass es ein Übergewicht an gebildeten Fans gibt. Dies zeigt wie sehr sich die Szene in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat und langsam mit dem Fan-Image des schwer arbeitenden Fabrikarbeiters aus den Anfangsstunden aufräumt.
Obwohl mit dem Begriff Heavy Metal meist Personen mit schwarzem Outfit und langen Haaren in Verbindung gebracht werden, die Alkohol und Drogen konsumieren, während sie „unästhetische“ Musik hören, bleibt festzuhalten, dass sowohl über Alter, als auch über Bildungsstand der Fans keinerlei allgemeingültige Aussagen getroffen werden können.[68] Aufgezeigte Stereotype entstehen, da in der Gesellschaft nicht alle Metalheads gleich als solche wahrgenommen werden. Da vorrangig Jugendliche mit typischen Erkennungsmerkmalen in Verbindung gebracht werden, repräsentieren sie die Szene. Doch die Fanstruktur ist vielseitig, was Roccor nochmal deutlich hervorhebt.[69] Lücker hält jedoch fest, dass mit dem Ablegen der Kutte ein Metalhead der Szene nicht entwachsen ist, sondern das Fan-Sein auch den Abschluss von Lebensphasen wie der Jugend überdauert.[70]
[...]
[1] Duncan 1984 zitiert nach: Roccor 1998, S. 10.
[2] Vgl. Kneif 1982, S. 116.
[3] Vgl. Graves / Schmidt-Joos / Halbscheffel 2003, S. 1056.
[4] Vgl. Bruckmoser / Wulff 2010 [online].
[5] Vgl. Weinstein 1991, S. 20.
[6] Vgl. Roccor 2002, S. 98.
[7] In: Walser 1993, S. 1.
[8] Vgl. Scherer 1991, zitiert nach Roccor 2002, S. 98.
[9] siehe: 3.2 Äußerlichkeiten und Merkmale der Szenezugehörigkeit, S. 33.
[10] Vgl. Roccor 2002, S. 98.
[11] In: Antwort auf Frage 8 von Person 1, siehe Anlagen S. XVI.
[12] Vgl. Roccor 2002, S. 99f.
[13] Vgl. Christe 2005, S. 19.
[14] Vgl. Christe 2005, S. 19f.
[15] Vgl. Friedel 2007, S. 5.
[16] In: Jam Musikdokumentation Nr. 167 zitiert nach Lücker 2011, S. 20.
[17] Vgl. Roccor 2002, S. 107.
[18] Vgl. Lücker 2011, S. 21f.
[19] Vgl. Friedel 2007, S. 7.
[20] Vgl. Roccor 1998, S. 44.
[21] Vgl. 3.2 Äußerlichkeiten und Merkmale der Szenezugehörigkeit, S. 33.
[22] Vgl. Christe 2005, S. 24.
[23] Vgl. Roccor 2002, S. 103.
[24] In: Weinstein 1991, S. 20.
[25] In: Roccor 2002, S. 307.
[26] Vgl. Roccor 2002, S. 113.
[27] In: Christe 2005, S. 24.
[28] Vgl. Bechthold 2008, S. 34.
[29] Vgl. Ferchhoff 1995, S. 59.
[30] In: Lücker 2011, S. 22.
[31] Vgl. Christe 2005, S. 82.
[32] Vgl. Lücker 2011, S. 22f.
[33] Vgl. Christe 2005, S. 8.
[34] In: Schäfer 2001, S. 37.
[35] Vgl. Lücker 2011, S. 40.
[36] In: Herr 1990, S. 11.
[37] Vgl. Roccor 2002, S. 345 und Bechthold 2008, S. 43.
[38] Vgl. Lücker 2011, S. 41.
[39] In: Christe 2005, S. 251.
[40] Vgl. Bechthold 2008, S. 43.
[41] Vgl. Roccor 2002, S. 345.
[42] Vgl. Schäfer 2001, S. 39.
[43] In: Lücker 2011, S. 28.
[44] Vgl. Akoto 2007, S. 91f.
[45] Vgl. Lücker 2011, S. 29.
[46] Vgl. Lücker 2011, S. 30.
[47] In: Christe 2005, S. 316.
[48] Vgl. Christe 2005, S. 318.
[49] Vgl. Schäfer 2001, S. 47f.
[50] Vgl. Schäfer 2001, S. 48.
[51] Vgl. Klusmann 2010 [online].
[52] Vgl. Kühnemund 2010, S. 16-21.
[53] Vgl. Graves / Schmidt-Joos 1990, S. 913.
[54] Vgl. Roccor 1998, S. 11.
[55] Vgl. Baacke 2007, S. 94.
[56] Vgl. Wiecke / Ziegenrücker 1987, S. 166.
[57] Vgl. Roccor 2002, S. 146.
[58] Vgl. Roccor 2002, S. 147.
[59] Vgl. Lücker 2011, S. 45.
[60] Die Rock Hard-Mediadaten 2011generieren sich aus einer Leserumfrage des „RockHard-Magazins“, an der 2000 Leser teilnahmen. Sie sind nicht öffentlich zugänglich. Lücker hat jedoch exklusiven Zugriff bekommen und so werden die Daten gemäß dem wiedergegeben, was Lücker daraus veröffentlicht. [Anm. d. Autors]
[61] Vgl. Lücker 2011, S. 46.
[62] Vgl. Nolteernsting 2002, S. 78.
[63] Vgl. Nolteernsting 2002, S. 78.
[64] Vgl. Lücker 2011, S. 46.
[65] Vgl. Roccor 2002, S. 149.
[66] Eine Organisation, die die besten 5% der britischen Schüler zwischen 11 und 19 Jahren beinhaltet. [Anm. d. Autors]
[67] Vgl. Gauger 2007 [online].
[68] In: Epp 2011, S. 343.
[69] Vgl. Roccor 2002, S. 147.
[70] Vgl. Lücker 2011, S. 45.
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